Johannes Hardenacke, der Pressesprecher der unterfränkischen Regierung, kommentiert den Gedanken: "Es gibt eine weitere Ausnahme vom Anbindegebot, die die Situation von Gemeinden in Mittelgebirgslagen berücksichtigt, wenn also auf Grund der Topographie oder schützenswerter Landschaftsbestandteile keine angebundene Siedlungsfläche identifiziert werden kann." Dafür bedarf es jedoch zunächst einiger Untersuchungen. "Wir müssen mit dem Ingenieurbüro Hahn der Regierung darlegen, dass wir keine anderen Flächen haben", teilt Daniel Wehner mit. Für den Nachweis begutachtet das Ingenieurbüro verschiedene Flächen im Markt Burkardroth, darunter Bereiche oberhalb von Wollbach, bei Waldfenster oder zwischen Stangenroth und Burkardroth. Er wünscht sich als Ergebnis, dass deutlich wird, dass an der Poppenrother Höhe die bestgeeigneten Flächen für das geplante Gewerbegebiet sind. Allerdings: "Das muss noch ausgearbeitet werden."
Das wünscht sich die Regierung
"Dem Markt Burkardroth steht es frei, diese Ausnahme für sein Gemeindegebiet zu untersuchen", teilt Johannes Hardenacke mit. Dabei muss der Markt Burkardroth beachten, dass die Regierung zudem einen Nachweis erhält, aus dem hervorgeht, dass die Kommune das Gewerbegebiet braucht. "Die Regierung von Unterfranken steht für Beratung gerne zur Verfügung. "Wünschenswert ist, einen attraktiven Gewerbestandort, der landschaftlich gut eingebunden ist, aber mit möglichst geringem Flächenverbrauch zu entwickeln", sagt Oliver Weidlich, als zuständiger Sachgebietsleiter "Raumordnung, Landes- und Regionalplanung" der Regierung von Unterfranken zum geplanten Vorhaben. "Es wäre toll, wenn wir das so realisieren könnten", hofft Daniel Wehner. Ob der salomonische Vorstoß aus Burkardroth ein Mehr an Gewerbesteuer in die Kasse spült, lasse sich noch nicht sagen. "Möglicherweise verlagern sich auch zunächst nur Betriebe in das neue Gewerbegebiet", spekuliert Daniel Wehner. Denn: Viele Handwerksbetriebe seien im Ort durch angrenzende Bebauung eingeschränkt. Das Burkardrother Ortsoberhaupt hofft dabei auch auf positive Signale aus Bad Kissingen.
So geht die Stadt Bad Kissingen vor
Dort befindet man sich derzeit in Grundstücksverhandlungen. "Das geht nicht von heute auf morgen. Wir sind auf die Eigentümer angewiesen. Wenn diese Fragen gelöst sind, werden wir die weiteren Verfahrensschritte angehen", teilt Thomas Hack, der Bad Kissinger Pressesprecher, mit.