Ein farbenprächtiges Bild bot sich dem Besucher im Biergarten der Gastwirtschaft "Zur guten Einkehr" der Familie Merz. Dort, wo sonst nur junge Kletterer di...
Ein farbenprächtiges Bild bot sich dem Besucher im Biergarten der Gastwirtschaft "Zur guten Einkehr" der Familie Merz. Dort, wo sonst nur junge Kletterer die Biertische bevölkern, trafen sich am Sonntagabend elf Trachtenfrauen in ihrer neue "Woar", die sie bei einem Nähkurs des Fränkische-Schweiz-Verein unter fachmännischer Beratung von Marianne Bogner selbst geschneidert haben. An die 60 Teilnehmer waren es insgesamt, erinnert sich Bogner, die seit 2012 Trachtennähkurse für Frauen in
Morschreuth leitet.
Historisch korrekt, was den Schnitt anbelangt, farblich modern, wie es die Trägerinnen wünschen. Unter diesem Motto hat sich der Kurs zu einem echten Trend entwickelt. Es geht dabei nicht darum, fabrikmäßig hergestellte Dirndl aus Oberbayern nachzueifern, sondern die Besonderheiten fränkischer Tracht zu betonen. "Die Leute sollen sehen, wo wir herkommen", meint Schneidermeisterin Bogner, die zusammen mit der Trachtenberatung des Bezirks Oberfranken und einigen historisch interessierten Fachfrauen die erneuerte Tracht entworfen hat.
Mittlerweile gibt es sogar eine eigene Broschüre, in der die Vorteile der selbst geschneiderten Tracht, bis hin zur Jacke, beschrieben sind. Bei diesem Kurs, sechs meist ganztägige Wochenendtage mit insgesamt 40 Stunden Kurszeit und genauso langer "Heimarbeit", beteiligten sich neun Frauen aus der näheren Umgebung.
Spaß ander Arbeit
Die Frauen beschäftigen sich mit der heimischen Tracht, haben "Woar" geerbt oder wollen die alte Tradition aufrechterhalten. Einige meldeten sich aus Spaß an der gelungenen Arbeit schon zu Nachfolgekursen an, zum Beispiel für einen Kittel - und immer öfter - zu einem Kurs für die Männertracht.
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