S icherlich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Übertrittsquote hin zu den weiterführenden Schulen nach oben entwickelt, was auch mit der veränderten Einstellung in den Fam...
S icherlich hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Übertrittsquote hin zu den weiterführenden Schulen nach oben entwickelt, was auch mit der veränderten Einstellung in den Familien zu tun hat. War früher noch der Wunsch nach einem "handfesten Beruf" weit verbreitet, so ist dieser Gedanke in den vergangenen Jahren immer weiter in den Hintergrund getreten. Und: Auch wenn es kaum jemand öffentlich sagen will, aber die Mittelschule hat heute bei Weitem nicht mehr den Stellenwert der früheren Hauptschule - wenngleich sie doch eine interessante Möglichkeit auf dem Weg zur Mittleren Reife bietet.
Entscheidend ist aber nicht die Quote, sondern es sind die absoluten Zahlen.
In ihnen spiegelt sich zum einen die Bevölkerungsentwicklung wider, zum anderen die Tatsache, dass der Anteil derer, die an weiterführende Schulen wechseln, nicht stetig wachsen kann, weil schlichtweg Gymnasium und Realschule nicht für jedes Kind geeignet sein können und auch nicht sein dürfen.
Eine weiterführende Schule im Norden muss deshalb auf der Grundlage der vorliegenden Zahlen und des jetzigen Schulsystems in Frage gestellt werden. Selbst die Auslagerung einzelner Klassen erscheint angesichts der organisatorischen Herausforderung als wenig sinnvoll.
Wenn es einen richtigen Zeitpunkt für eine weiterführende Schule im Norden gab, dann hat ihn die Politik nicht zuletzt durch den Bau des Schulzentrums Ende der 70er- Jahre verpasst. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen, Millionen Euro teuren Baumaßnahmen, die in den vergangenen Jahren an den weiterführenden Schulen durchgeführt wurden.
Mit Blick auf eine Schule im Norden wäre so manche Maßnahme sicherlich nicht erforderlich gewesen.
Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Inwieweit kleinere Klassenstärken oder flexiblere Schulformen eine weiterführende Einrichtung im Norden begünstigen könnten, sei dahingestellt.
Allerdings ist das eine Entscheidung, die nicht im Landkreis Kronach getroffen wird. Doch auch dabei werden am Ende immer die Zahlen eine entscheidende Rolle spielen. Und die sprechen eine eindeutige Sprache. Angesichts dessen kann es nur das Ziel sein, die Schülerbeförderung so optimal wie möglich und damit die Belastung so gering wie möglich zu gestalten.