"Der neue Glockenturm ist das neue Wahrzeichen von Sattelgrund"

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Musiker aus Schauberg begleiteten die Weihe des Glockenturms. Foto: gf
Musiker aus Schauberg begleiteten die Weihe des Glockenturms. Foto: gf

von unserem Mitarbeiter gerd fleischmann Sattelgrund — Die ökumenische Glockenturmweihe im Tettauer Ortsteil Sattelgrund war für die Einwohner ein überaus freudiges Ereignis, war d...

von unserem Mitarbeiter gerd fleischmann

Sattelgrund — Die ökumenische Glockenturmweihe im Tettauer Ortsteil Sattelgrund war für die Einwohner ein überaus freudiges Ereignis, war doch die Realisierung mit großen Anstrengungen und Opferbereitschaft verbunden. Nun bildet das Bauwerk in idyllischer Waldesnähe einen markanten Punkt und prägt das Tettautal, das vor allem durch die jahrzehntelange Teilung Deutschlands gelitten hat.
Im Beisein von Bürgermeister Peter Ebertsch, der sich über die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft lobend aussprach, nahmen Pfarrerin Sigrid Ullmann von der Kirchengemeinde Tettau sowie Pfarrer Cyriac Chittukalam aus Buchbach die ökumenische Weihe vor. Für eine gelungene musikalische Umrahmung sorgten die Musiker aus Schauberg unter der Leitung von Hans Becker. Neben Bürgermeister Ebertsch sprachen weitere Grußworte Sparkassenvorstandsvorsitzender Jürgen Scherr sowie Altbürgermeister Hans Kaufmann.
Der Heimatverein Sattelgrund - vormals Antennengemeinschaft - hat sich unter der Leitung von Jürgen Brandt in den letzten Jahren mächtig ins Zeug gelegt, um das Vorhaben zu realisieren. Neben dem Heimatverein haben sich auch Firmen, die Sparkassenstiftung Kulmbach-Kronach sowie Privatpersonen an der Finanzierung beteiligt. Zunächst erfolgte 2014 die Glockenweihe. Die 162 Kilogramm schwere Glocke wurde in Innsbruck von der bekannten Glockengießerei Grassmayr (gegründet 1599) gegossen. Bei der Herstellung waren in Innsbruck 16 Sattelgrunder mit dabei. Die Glockenweihe erfolgte in einem feierlichen Rahmen. Für die Sattelgrunder war es eine Selbstverständlichkeit, in großer Zahl an diesem außergewöhnlichen Ereignis teilzunehmen. "Mit der Glocke bekommen die Bürger", wie Jürgen Brandt betonte, "eine eigene Stimme". Sie werde dreimal am Tag zu hören sein (um7, 12 und 18 Uhr, samstags um 14 Uhr) und sie grüße grenzenlos ins Tettautal und hinauf zum Sattelpass nach Thüringen. Der Wahlspruch auf der Glocke lautet "Ich läute zum Schutz und Segen von Sattelgrund".

Alte Glocke war verschwunden

Nachdem der alte Glockenturm - er wurde 1958 auf Wunsch der Sattelgrunder von der evangelischen Kirchengemeinde Tettau errichtet - bereits 1974 wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste, ist nun eine solide Konstruktion entstanden. Der Glockenturm sei das neue Wahrzeichen von Sattelgrund, in der sich die Glocke wohlfühlen werde, so Jürgen Brandt. "Der Hammer (historische Bezeichnung für Sattelgrund) hat sich seinen Glockenturm verdient." Immerhin habe Sattelgrund eine 400-jährige Geschichte. Und Sattelgrund sei die Urzelle der Tettauer Industrie und hier habe die Industrialisierung des Tettauer Winkels begonnen, betonte Jürgen Brand. Denn schließlich habe 1604 alles mit einem Eisenhammer begonnen und deshalb habe in der Gründungszeit diese Ansiedlung "Der untere Hammer" geheißen.
Als 1998 die alte Glocke als vermisst galt, war dies für alle das endgültige Signal zum Wiederaufbau. Voraussetzung dafür war die Gründung des gemeinnützigen Heimatvereins Sattelgrund im Januar 2014. Schon vorher sei durch die Antennengemeinschaft der Bauantrag eingereicht worden.