brauchtum Die Bucher Kerwafichte wird in einer ganz speziellen Maßeinheit gemessen. Damit es nicht noch spezieller wurde, verbot der Chefaufsteller Heribert eine Clubfahne am Stamm.
von unserer Mitarbeiterin Sonja werner
Buch — 25,025 Meter ist er lang, der Baum, den die Bucher Feuerwehr als traditioneller Kirchweihorganisator aufgestellt hat am Samstag. So genau weiß man das, weil der Baum in dem Gremsdorfer Ortsteil nicht mit dem Metermaß gemessen wird, sondern in "Erwus", der speziellen Maßeinheit der Kerwasburschen: die Länge der Spanne zwischen Daumen und Zeigefinger. Damit es keine Differenzen gibt - schließlich sind Hände und Finger verschieden groß - hat man das arithmetische Mittel genommen von allen Spannenlängen der Kerwasburschen, und das ergab 13,75 cm. Schnell gerechnet waren es also exakt 182 Erwus, die der Baum zu bieten hatte.
Geschmückt wurde er, wie es sich in Buch gehört, direkt vor Ort, am Feuerwehrhaus nämlich, wo er jetzt auch seinen Standort hat. Probleme gab es beim Fällen, Einfahren und Aufstellen keine - bis auf eine Kleinigkeit.
Kerwasbursch Sven wollte zu den bunten Bändern, mit denen der Stamm umwickelt wird, noch eine FCN-Fahne schmuggeln. Da war aber Aufstellerchef Heribert vor: "Solange ich hier das Sagen hab, kommt mir keine Clubfahne an die Fichte", entschied der überzeugte Bayernfan und entfernte das Corpus Delicti.
Fehlalarm hält ein wenig auf Fast hätten die zahlreichen Zuschauer mitsamt den Gästen des Seniorennachmittags, die vor dem Fichtenaufstellen von der Gemeinde zu Kaffee und Kuchen eingeladen sind, aufs große Ereignis länger als geplant warten müssen. So gegen 14 Uhr gab es nämlich plötzlich einen Feueralarm, und etliche der fleißigen Helfer waren andernorts dringender gefragt. Doch zum Glück stellte es sich als Fehlalarm heraus, und bald waren alle wieder vor Ort. "Wir hoffen doch sehr, dass das Wetter hält", sagte Vereinsvorsitzender Jochen Kleetz noch am Samstag zu den Regentropfen. "Die Bucher Kerwa lebt doch mit dem Feiern im Kapellengarten und vor dem Feuerwehrhaus vom schönen Wetter. Aber zur Not gibt es ja auch immer noch das Zelt."