Die Diskussion zur Überplanung des Stadtbusverkehrs beschränkte sich vor allem auf den gewünschten Antrieb, die Bordsteinhöhe und die Taktung. Am Ende konnte die Ampel auf Grün gestellt werden.
Michael Busch Der CSUler Christian Polster brachte es auf den Punkt: "Wir haben doch das Ziel die Bewohner dahinzubringen, dass sie das Auto stehenlassen und mit dem Bus fahren." Aus seiner Sicht geht es dabei dann um die Frage der Taktung und weniger um die Frage des Antriebes der neuen Busse.
Diese Frage sei aber bereits mehrfach diskutiert worden, stellte Erster Bürgermeister German Hacker (SPD) fest. In der Stadtratssitzung ging es nun darum, dass die Räte dem Strategiepapier für den städtischen öffentlichen Personennahverkehr zustimmen. Denn mit dem Papier geht es, darum die nächsten Schritte in Gang zu setzen, um letztlich im Herbst 2021 den Betrieb der Busse im Rahmen der neuen Vorgaben zu starten.
Geregelte Ausschreibung
Natalie Schneider vom Nürnberger Büro erläuterte, dass dieses Papier die Grundlage sei, eine zunächst europaweite Ausschreibung in entsprechenden europäischen Amtsblättern vorzunehmen. Grundsätzlich seien die Qualitätsstandards schon durch die VGN festgelegt, es gelte Herzogenauracher Wünsche miteinzupflegen. Die Planerin betonte, dass in der Ausschreibung geregelt sei, dass es sich um ein Gesamtangebot handele, nicht um einzelne Linien. Mitarbeiter des Nürnberger Büros erklärten: "Wir rechnen damit, dass keine Anträge eingehen. Nach Ablauf der Frist wird dann hier ausgeschrieben." Das wäre dann im Sommer 2020, so dass es im Herbst 2020 zum Zuschlag kommen könnte.
Keine Diskussionen gab es im Rat zu den Hinweisen, dass die Busse einfarbig weiß in der Ausschreibung gefordert sind, um die entsprechenden Förderungen zu erhalten. Auch die Anforderungen an das Fahrpersonal wurden zur Kenntnis genommen. Diese sollen ein gutes Deutsch sprechen und verstehen, weiterhin geschult sein bei Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.
Diskutiert wurden aber die Antriebe, die Bordsteinhöhen und die Busgrößen. Retta Müller (Grüne) äußerte sich überrascht: "Mir ist aufgefallen und das mit Erstaunen, dass nun doch auch große Busse eingesetzt werden können." Der Hinweis der Planer erfolgte, dass dies bei zwei Strecken tatsächlich möglich sei. Tatsächlich müsse der Anbieter dann aber entsprechende Reservebusse zur Verfügung stellen, um bei Ausfällen auf allen Linien innerhalb von 20 Minuten reagieren zu können.
Bei der Höhe der Bordsteine wolle man sich nicht auf eine andere Höhe einlassen, Müller hatte eine Höhe von mindestens 20 Zentimeter gefordert. Die Planer erklärte, dass die Höhe abhängig vom Bus sei. "Die Busfahrer sagen, dass das Anfahren von höheren Bordsteinen auch nicht so einfach sei", ergänzte Schneider.
Retta Müller-Schimmel sagte, dass sie weiterhin nicht verstehe, dass die Ersatzbusse nicht die Euronorm 6 erfüllen müssen, sondern Euro 5 dort ausreiche. Weiterhin wolle sie, dass bei der Ausschreibung mit aufgenommen werde, dass der Anbieter zumindest einen Bus mit einem alternativen Antrieb anbieten müsse.