Den Bau in schwieriger Zeit bewältigt

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Das Haiger Gotteshaus St. Anna ist 1929 konsekriert worden. Foto: Gerd Fleischmann
Das Haiger Gotteshaus St. Anna ist 1929 konsekriert worden.  Foto: Gerd Fleischmann

Der 500 Einwohner zählende Ortsteil Haig der Gemeinde Stockheim steht am 1. und 2. September ganz im Zeichen der "Haache Kerwa". Am Sonntag findet um 8.45 Uhr der Festgottesdienst mit Pater Waldemar s...

Der 500 Einwohner zählende Ortsteil Haig der Gemeinde Stockheim steht am 1. und 2. September ganz im Zeichen der "Haache Kerwa". Am Sonntag findet um 8.45 Uhr der Festgottesdienst mit Pater Waldemar statt. Außerdem wird sich der neue Diakon Wolfgang Funk vorstellen.

Das traditionelle Kirchweihständela am Samstag durch die Haache Volksmusikanten zählt genauso zum Kerwa-Ritual wie die traditionelle Kirchweihgaudi am gleichen Tag auf dem Sportplatz des FC Wacker Haig.

Das Gotteshaus St. Anna wurde durch Weihbischof Adam Senger konsekriert. Damit fand ein finanzieller Kraftakt im Jahre 1929 in schwieriger wirtschaftlicher Zeit - hervorgerufen durch einen gigantischen Börsencrash an der New Yorker Wallstreet - ein glückliches Ende. Der Nürnberger Architekt Fritz Mayer plante damals eine kühne, tonnenförmige Leimbinderkonstruktion. Die dazu benötigten Spezialbinder wurden nach seinen Anweisungen beim Sägewerk Detsch in Haig angefertigt. Die Gemeindeangehörigen - 1927 zählte Haig 424 Einwohner - verpflichteten sich, alle Hand- und Spanndienste kostenlos zu leisten. Der Bauplatz sowie das Bauholz wurden von der Freiherrlich Cramer Klett'schen Gutsherrschaft aus Mitwitz zur Verfügung gestellt.

Der Bau fiel in eine wirtschaftlich ungünstige Zweit, denn der Stockheimer Steinkohlenbergbau steckte just in einer schweren Krise. Bereits Mitte Juni 1928 wurde der Grundstein gelegt. Die Mauersteine stammten aus der Ziegelei in Gundelsdorf. Die Bauern stellten kostenlos die Fuhren für den Transport.

Die Kirche wirkte zum Zeitpunkt der Weihe allerdings noch recht armselig. Es waren noch keine Bänke vorhanden und der Turmbau begann erst 1931. Doch nach und nach schufen sich die Haiger unter großer Opferbereitschaft ein kirchliches Kleinod. 1969 - zum 40-jährigen Bestehen - wurde das Gotteshaus unter der Leitung von Diplom-Ingenieur Baptist Detsch umfassend renoviert. Weitere wesentliche Verbesserungen traten 1976 ein. So konnte die Außengestaltung abgeschlossen und eine neue Orgel eingebaut werden. Drei neue Glocken kamen 1980 dazu. gf