Dem Wald tut der Regen gut

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Fabian Grziwa erläuterte die Baumbestände. Foto: Manfred Welker
Fabian Grziwa erläuterte die Baumbestände.  Foto: Manfred Welker

Forstwirtschaft  Rund 40 Bürger nahmen an der Waldbegehung der Waldcorporation Herzogenaurach-Welkenbach teil. Unter anderem erfuhren sie, dass sich die Kiefern in dem Gebiet sehr gut selbst verjüngen.


von unserem Mitarbeiter  Manfred Welker

Herzogenaurach — Bei der schon traditionellen Waldbegehung der Waldcorporation Herzogenaurach-Welkenbach am Kirchweihdonnerstag informierten sich rund 40 "Rechtler" über den Zustand des Waldes.
"Für den Wald ist es nicht schlecht, wenn es etwas regnet!", so Forstmitarbeiter Fabian Grziwa angesichts der gut beschirmten Zuhörer. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Helmut Müller, begrüßte die anwesenden "Rechtler" im Thonwald in der Abteilung Eckenmühlrangen. Mit dabei war auch Thomas Speth, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Erlangen-Höchstadt. Speth ist für 10 000 Hektar Wald von Vestenbergsgreuth bis Nürnberg und Fürth zuständig. Gerne gekommen waren auch Forstdirektor Peter Pröbstle vom Amt für Landwirtschaft und Forsten Fürth, Bereich Forsten, Revierleiterin Heike Grumann vom Revier Erlangen und Forstamtsrat Reiner Seifert vom Forstamt Erlangen.

Kiefer befriedigte Nachfrage

Bei ihrem Gang durch den Wald erfuhren die interessierten Bürger, dass sich auf einem gefrästen Areal die Kiefer sehr gut selbst verjüngt. Denn die Kiefer bleibt weiterhin der "Brotbaum" der Waldcorporation, wie Müller erläuterte. Von Nürnberg ausgehend wurde im 14. Jahrhundert die Kiefer als Hauptbaum eingeführt, um die große Nachfrage nach Bau- und Brennholz zu befriedigen. Fabian Grziwa erläuterte anhand eines Waldabschnitts den Baumbestand. 27 Prozent der Wälder der Waldcorporation befinden sich in der Endnutzung, mithin 213 Hektar. Deshalb ist es ein Schwerpunkt der Waldcorporation die Wälder zu verjüngen und einen Mischwald anzustreben. Denn 45 Prozent der Kiefernbäume sind in der Endnutzungsphase. Die Aufgaben werden immer mehr. "Ein unheimliches Potenzial der Böden ist da!"

4000 Buchen gepflanzt

In diesem Bereich wurden rund 4000 Stück Buchen gepflanzt. Erst nachträglich entnahm man rund 445 Festmeter Altholz, um diese Pflanzen wachsen zu lassen. "Die Buche ist kein schlecht geeigneter Baum für die Waldcorporation!", so Grziwa. Zum Teil wurden die jungen Bäume mit Drahthosen umgeben, insgesamt sind 27 Hektar gezäunt. Diese Einzäunungen müssen ständig kontrolliert werden, damit sich die Rehe nicht am frischen Grün laben können.
Der Name Donwald, früher Thonwald geschrieben, hat seinen Namen von "Tannenwald". Diese Baumart wanderte als erste nach der Eiszeit hier wieder ein und stellte früher die Hauptbaumart. Auch jetzt noch befinden sich am Hang zur Eckenmühle noch zahlreiche große Tannen. Daher soll die Weißtanne wieder angesiedelt werden. Aus dem eigenen Wald "zupfte" Grziwa 170 Pflanzen selber und pflanzte sie. "Die Weißtanne ist hier heimisch, sie kommt mit fast jedem Boden zurecht!", begründete Grziwa die Maßnahme. Durch ihre Pfahlwurzel kann sich die Weißtanne Wasserpotenziale erschließen, die andere Bäume nicht erreichen. Die Besichtigungstour endete bei der Maschinenhalle der Waldcorporation. Nach der Waldbegehung fanden sich die Teilnehmer auf der Kerwa in Herzogenaurach bei einem gemütlichen Beisammensein ein.