Debatte um Photovoltaik

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Soll eine Anlage auf der Grundschule Wiesenthau errichtet werden? Der Bürgermeister möchte nicht von Anträgen erschlagen werden.

Die Fraktion MHN hatte in der Sitzung des Gemeinderats Wiesenthau den Antrag gestellt, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Grundschule anzubringen.

Holger Stöhr (MHN) erklärte, dass es vor einigen Jahren ein Energiecoaching gegeben habe: "Damals hat man festgestellt, dass ein Teil der Dachfläche für Photovoltaik nutzbar ist." Sollten die Kosten angemessen sein, sollte ein entsprechender Beschluss für die Umsetzung gefasst werden.

Otto Roppelt (BGW) wies aber darauf hin, dass die Einspeisungsvergütung nach 20 Jahren zu Ende ist und dass gerade das entsprechende Gesetz überarbeitet wird. Deshalb schlug er vor, sich im nächsten Jahr Gedanken zu diesem Thema zu machen.

Gutachter einschalten

Michael Schüpferling (AB) empfahl, einen unabhängigen Gutachter einzuschalten. "Das ist eine gute Idee", stimmte Benedikt Bartosch (BGW) zu. So könne auch gleich das Lastprofil der Schule ermittelt und eventuell ein Speicher angeschafft werden.

Silke Wolfrum (BGW) äußerte, dass auch die ökologische Betrachtung wichtig sei. "Ich bin ein Freund von Photovoltaik, aber auf der Schule habe ich Bedenken", meinte Gerhard Lassner (BGW). Denn dadurch sei das Gebäude auf 20 Jahre festgelegt und man könne bei Bedarf baulich wenig verändern. Theo Messingschlager (FW) warf ein, dass sich der Gemeinderat bereits früher mit dem Thema und einem neutralen Berater beschäftigt habe: "Das ist keine neue Geschichte."

Im Austausch mit Landratsamt

Bürgermeister Bernd Drummer (BGW) berichtete, dass er sich bereits mit dem Energiemanagement des Landratsamts Forchheim ausgetauscht habe: "Die arbeiten mit diversen Gutachtern zusammen." Ein solcher soll sich nun ein Bild machen.

Nachdem Silke Wolfrum für die BGW den Antrag gestellt hatte, Informationen über Fördermöglichkeiten beim Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken einzuholen, meinte Bernd Drummer: "Ich bin seit zwölf Jahren im Gemeinderat, manche hier noch länger. Wenn einer was gehabt hat, wurde das eingebracht und darüber gesprochen. Wenn es gepasst hat, wurde es gemeinsam umgesetzt."

Für die Bürger, nicht die Fraktion

Weiter sagte er, dass er es nicht gut finde, mit Anträgen erschlagen zu werden, weil Fraktionen "ihre Liste" abarbeiten wollen: "Wir haben harmonisch zusammengearbeitet." Drummer hat auch Sorge, dass die Situation kommen könnte, dass Räte einer sinnvollen Sache nicht zustimmen, weil er von einer anderen Gruppierung kommt. Er erinnerte daran, dass die Räte für die Bürger da sind, nicht für ihre Fraktion.