Felix Schricker stammt aus Neuenmarkt und hat dort den Heiligabend-Gottesdienst gehalten. Der 24-Jährige studiert im elften Semester Theologie und beginnt gerade mit der Examensvorbereitung. Wir haben...
Felix Schricker stammt aus Neuenmarkt und hat dort den Heiligabend-Gottesdienst gehalten. Der 24-Jährige studiert im elften Semester Theologie und beginnt gerade mit der Examensvorbereitung. Wir haben mit ihm gesprochen. Felix, wie sind deine Erinnerungen an die Kirchengemeinde Neuenmarkt? Felix Schricker: Ich habe als Kind beim Krippenspiel mitgewirkt, was vor allem mit großer Aufregung verbunden war. Später durfte ich als Mitarbeiter der Jungschar selbst mit anpacken und dafür sorgen, dass das Krippenspiel an Heiligabend rundläuft. Das war für mich eine gute Erfahrung, um zu lernen, dass man mit einem guten Team großartige Dinge meistern kann. Du hast den Familien-Gottesdienst geleitet, eine bessere Wiederkehr in die Kirche, in der du konfirmiert wurdest, hätte es nicht geben können, oder? Nun ja, eine Wiederkehr würde ja bedeuten, dass ich zurück bin in Neuenmarkt. Allerdings bin ich ja nur zu Gast. Für mich ist Neuenmarkt vielmehr ein Ort, der mich zur Dankbarkeit verpflichtet und mir in Erinnerung ruft, dass die wesentlichen Grundlagen für mein Leben hier gelegt wurden. In der Kinder- und Jugendarbeit habe ich gelernt, was es bedeutet, bedingungslos und radikal von Gott geliebt zu sein. Felix, warum hast du dich für ein Theologiestudium entschieden? Ich spürte mit etwa 15 Jahren so eine innere Stimme, die mir den Pfarrberuf ans Herz legte. Mit der Zeit und nach Gesprächen mit Familie und Freunden war klar: Ich will Pfarrer werden! Wie sieht nach dem Examen die weitere berufliche Laufbahn eines ausgebildeten Theologen aus? Der klassische Weg ist tatsächlich immer noch der, Pfarrer oder Religionslehrer zu werden. Der eigentliche Sinn und Zweck des Theologiestudiums war es schon immer, der Kirche zu dienen.
Das heißt ganz praktisch, dass die Universität der Ort ist, wo junge Menschen lernen, die Bibel als Gottes Wort zu verstehen und den Glauben an andere weiterzugeben. Welchen Weg willst du nach dem Examen gehen? Ich werde mein Vikariat, das heißt, die zweieinhalbjährige Ausbildung zum Pfarrer, in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern absolvieren. In welche Gemeinde ich dafür geschickt werde, weiß nur Gott, und das ist auch gut so. Das Gespräch führte Werner Reißaus.