Das Projekt "Meilenstein" wird als Erfolgsmodell betrachtet

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Knapp 360 000 Euro mehr wird der Landkreis Lichtenfels in diesem Jahr für den Bereich Jugendarbeit/Jugendhilfe ausgeben. Die Ausgaben des Jugendhilfehaushal...

Knapp 360 000 Euro mehr wird der Landkreis Lichtenfels in diesem Jahr für den Bereich Jugendarbeit/Jugendhilfe ausgeben. Die Ausgaben des Jugendhilfehaushalts einschließlich der Verwaltungskosten belaufen sich auf 7,9 Millionen Euro (Vorjahr 7,5 Millionen).
Die Verwaltungskosten betragen heuer 1,32 Millionen Euro (Vorjahr 1,29 Millionen). Das Zahlenwerk stellte Stefan Hahn, Mitarbeiter des Sachgebiets Jugend und Familie am Landratsamt, bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag vor. Für die gemeinsame Unterbringung von Müttern oder Vätern mit ihren Kindern sind 207 000 Euro eingeplant. Für die Vollzeitpflege wird der Landkreis wieder 400 000 Euro ausgeben. Bei den stationären Hilfen der Heimerziehung für einheimische Kinder und Jugendliche wurden wie im Vorjahr 800 000 Euro angesetzt. An Hilfen für unbegleitet minderjährige Flüchtlinge sind insgesamt 1,8 Millionen Euro eingeplant, davon für stationäre Hilfen 1,7 Millionen Euro. Die Planung der Ausgaben für diesen Haushaltsposten seien schwer prognostizierbar, da niemand vorhersehen kann wie viele Jugendliche der Landkreis zugewiesen bekommt. Aktuell werden 29 Jugendliche versorgt. "Die Kosten für unbegleitet minderjährige Flüchtlinge entstehen bei uns, werden aber vom Bezirk übernommen", stellte Landrat Christian Meißner (CSU) dazu fest. Der Landkreis rechnet mit einer Kostenerstattung in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro.
Seit Januar 2010 gibt es das Projekt "Meilenstein". Eine präventive Plattform für straffällige oder gefährdete Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren, die in ihrer persönlichen Entwicklung und Entfaltung unterstützt werden. Landrat Christian Meißner spricht von einem Erfolgsmodell, das er im Wesentlichen auf den Umstand zurückführt, dass gefährdete Jugendliche in unserem relativ kleinen Landkreis schneller erkannt werden.
Projektleiterin Andrea Zellmer sieht in der guten Vernetzung der betreffenden Stellen einen weiteren Grund. Seit Beginn des Projekts haben bereits 1057 junge Menschen aus der Region daran teilgenommen. Im letzten Jahr durchliefen 189 Teilnehmer die Maßnahme, darunter 144 Neuzugänge. Wie schon in den Vorjahren gingen die Delikte im Bereich der Beleidigungen und Körperverletzungen deutlich zurück, dafür aber stieg die Zahl der Teilnehmer, die Drogen wie Crystal, Kräutermischungen oder regelmäßig Cannabis konsumieren, oft auch in Verbindung mit Verkehrsdelikten, wie Zellmer berichtete. Auch über das Jahr 2018 hinaus ist an eine Weiterführung des Projekts "Meilenstein" gedacht. Entsprechende Vorschläge sollen dem Jugendhilfeausschuss in einer seiner nächsten Sitzungen vorgelegt werden.
Der Jahresbericht der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Caritas lag in gedruckter Form vor. Die Beratungsstelle betreute 577 Familien, davon 464 Neuaufnahmen und 113 Übernahmen aus dem Jahr 2016.