Das hätte schief gehen können, damals im Zweiten Weltkrieg. In russischer Kriegsgefangenschaft am Schwarzen Meer erkrankte der 18-jährige Wilhelm Huberth au...
Das hätte schief gehen können, damals im Zweiten Weltkrieg. In russischer Kriegsgefangenschaft am Schwarzen Meer erkrankte der 18-jährige Wilhelm Huberth aus Weigelshofen schwer und kehrte todkrank im September 1945 in seine Heimat zurück, wo er schließlich zusammenbrach.
"Da habe ich großes Glück gehabt", erinnert sich Wilhelm Huberth. Heute, über 70 Jahre später, ist er topfit. Und mit seinen 90 Jahren ist Huberth noch selbstständig. Das Autofahren zum Beispiel möchte er nicht missen. Seinen 90. Geburtstag feierte der Jubilar mit den wachen und freundlichen Augen zwar etwas aufgeregt, jedoch bei bester Laune. Mit ihm feierten seine Lebensgefährtin und die Familie mit Sohn Dieter, Schwiegertochter Renate, den zwei Enkeln und einem Urenkel in
Forchheim.
Als Gast war unter anderem Landrats-Stellvertreter Otto Siebenhaar (FW) gekommen, der im Namen des Landkreises gratulierte. Auch Forchheims Bürgermeister Franz Streit (CSU) und Pfarrer Martin Emge von der Pfarrei Verklärung Christi waren mit von der Partie.
Geboren und aufgewachsen ist der Landwirtssohn Wilhelm Huberth in Weigelshofen. Er war der älteste von vier Geschwistern. Seine Jugendzeit währte nur kurz, schon mit 16 Jahren wurde er zum Militär eingezogen, nach Bischofsgrün im Fichtelgebirge. Arbeits- und Kriegsdienst folgten. Lange dauerte es, bis er nach seiner schweren Erkrankung wieder auf die Beine kam. Heute kann Huberth von dieser schrecklichen Zeit erzählen, die für ihn, wie für so viele seiner Generation, unvergesslich bleiben wird. Doch das Leben ging weiter.
1949 heiratete er seine Frau Irene, mit der er fast 50 Jahre verheiratet war. Seit 1952 lebt er in Forchheim. Beruflich war er nach einer Beschäftigung im Betonwerk in Neuses bis zu seiner Pensionierung über 40 Jahre bei der Firma Wohlraab in Erlangen tätig. Was aber bis heute blieb: ein rundum zufriedener Wilhelm Huberth, der mit seiner Partnerin das Daheimsein genießt und mit ihr aber des Öfteren auch kleine Ausflüge unternimmt.