Corona-Fall: Pfarrer Detlef Pötzl nimmt Stellung zur Kindergarten-Schließung

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Der katholische Kindergarten "St. Anna" in Teuschnitz bleibt bis 29. Juli geschlossen. Foto: Heike Schülein
Der katholische Kindergarten "St. Anna" in Teuschnitz bleibt bis 29. Juli geschlossen. Foto: Heike Schülein

Der katholische Kindergarten "St. Anna" Teuschnitz bleibt bis zum 29. Juli geschlossen, nachdem ein Kind zunächst "schwach positiv" getestet wurde, während der zweite Test negativ ausfiel. Aufgrund ei...

Der katholische Kindergarten "St. Anna" Teuschnitz bleibt bis zum 29. Juli geschlossen, nachdem ein Kind zunächst "schwach positiv" getestet wurde, während der zweite Test negativ ausfiel. Aufgrund einiger Irritationen in der Bevölkerung, hatte Bürgermeister Jakob Pfarrer Detlef Pötzl zur Stadtratssitzung für ein "Statement aus erster Hand" eingeladen.

"Die Sache ist verständlicherweise ein Aufregerthema; die Telefone stehen nicht still", erklärte der Pfarrer. Dabei sei der Anlass gar nicht so dramatisch, wie von einigen gedacht bzw. dargestellt. Festzustellen sei, dass das Krisenmanagement der Einrichtung gut funktioniere. Der in der vergangenen Woche vorgenommene Corona-Test eines Kiga-Kindes sei nicht angeordnet gewesen, sondern von den Eltern selbst veranlasst worden, nachdem diesen etwas "seltsam" vorgekommen sei. Die Pressemitteilung eines "schwach positiven" Befundes klinge komisch. Es sei wohl so, dass die Messmethoden die Anzahl der Viren unterschieden hinsichtlich eines akuten bzw. sich womöglich im Anflug befindlichen Falls. Dies wisse er jedoch nicht so genau.

Am Donnerstagabend sei man zunächst über den "positiven" Test informiert worden. Nach einem Gespräch mit dem Gesundheitsamt habe man bereits am Freitag die Bienen-Gruppe vom Kindergartenbetrieb ausgeschlossen. Die Eltern wurden zeitnah informiert. Der vom Gesundheitsamt angeordnete zweite Test sei negativ gewesen.

In der aktuellen Situation, in der man alles unternehme, um einen Hotspot zu vermeiden, hielt das Gesundheitsamt mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit Rücksprache und folgte schließlich dessen Empfehlung einer Schließung bis zum 29. Juli - als Vorsichtsmaßnahme, unabhängig davon, ob es weitere Fälle gibt oder nicht. Diese Info sei Samstagfrüh eingetroffen. Am Samstag habe man versucht, alle Kiga-Eltern zu erreichen.

"Die Kinder müssen alle in Quarantäne, die Eltern und Erzieherinnen nicht", verdeutlichte der Pfarrer. Die Kinder sollten alle getestet werden. Da einige Eltern sehr schnell gewesen seien, hätten an dem Tag der Sitzung bereits Tests stattgefunden. Die Ergebnisse können zwei Tage dauern, seien für den Kiga-Betrieb aber nicht so ausschlaggebend, da die Schließung definitiv bis zum 29. Juli erfolge.

Am Tag nach der Sitzung soll das Team einen Planungstag machen. Es gebe viel zu desinfizieren. Danach werde man einige bitten, in Urlaub zu gehen. "Die Situation ist für alle nicht befriedigend", räumte Pötzl ein. Dass die Gesundheitsämter so rigoros agierten, wolle er damit aber in keinster Weise in Frage stellen.

Zweite Bürgermeisterin Karin Bayer (SPD) fragte, ob die Erzieherinnen getestet werden. Eine Anordnung habe es, so der Pfarrer, nicht gegeben. Sie seien aber alle freiwillig "negativ" getestet worden. Michael Hebentanz (FW) erkundigte sich, ob die Sommerferien im August wie geplant beibehalten werden. Man werde, antwortete Pötzl, in den drei Wochen Sommerferien eine Ferienbetreuung einrichten und nach Bedarf ausweiten.

"Für die Situation kann niemand etwas", verdeutlichte der Bürgermeister. Die Viruserkrankung könne jeden von uns zu jeder Zeit treffen, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Ein herzliches Vergelt's Gott sprach er der Leiterin Ulla Förtsch und ihrem Team aus. Was diese aktuell leisteten, davor könne man nur den Hut ziehen. hs