Führungswechsel, aber die Personen an der Spitze sind die gleichen

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Amtsübergabe: Der neue Vorsitzende der Initiative Stadtmuseum, Stefan Fleischmann (links), und Rupert Appeltshauser.
Amtsübergabe: Der neue Vorsitzende der Initiative Stadtmuseum, Stefan Fleischmann (links), und Rupert Appeltshauser.
Initiative Stadtmuseum

Die Initiative Stadtmuseum hat einen neuen Vorsitzenden: Stefan Fleischmann, bisher kommissarisch zweiter Vorsitzender, wurde bei einer Mitgliederversammlung einstimmig zum ersten Vorsitzenden gewählt. Geboren 1990, verlebte er seine Schulzeit in Neustadt und kehrte nach Abschluss seines Jurastudiums nach Coburg zurück.

Der bisherige Vorsitzende Rupert Appeltshauser wechselte in das Amt des Stellvertreters. Die Kassenführung liegt auch künftig bei Claudia Sollmann. Die Geschäftsführung übernehmen Verena Schnier und Dieter Koch als Stellvertreter. Die Protokolle führt Ernst Lorenz. Ausgeschieden aus dem Vorstand sind Robert Schäfer und Werner Stubenrauch.

  Wie Rupert Appeltshauser einleitend in seinem Tätigkeitsbericht hervorgehoben hatte, konnte trotz intensiver Bemühungen das eigentliche Vereinsziel, nämlich der Coburger Geschichte einen Ort zu geben, in seiner Amtszeit nicht erreicht werden. Die Bilanz sei mit einer ansehnlichen Schriftenreihe und einer Vielzahl von Veranstaltungen und Projekten dennoch positiv. Hinzu kommen Projekte mit anderen Kulturträgern, die nach längerer Vorarbeit nun Früchte tragen.

Zu nennen sei hier die historiografische Vorarbeit zur Rekonstruktion des ersten Elektrowagens in Deutschland, eines herausragenden Beispiels einer innovativen Industriegeschichte, das unter Federführung des Vereins „Making Culture“ nun ihrer Vollendung entgegengeht. In ähnlicher Weise hat die Schrift „Residenz im Wandel: Auf dem Weg ins Industriezeitalter“ Anstoß gegeben für das Projekt eines historischen Wanderweges zwischen Grub am Forst und der ehemaligen Forkel’schen Weberei in der Kasernenstraße, das in Kooperation mit dem „ Verkehrsclub Deutschland “ im Juli zum Abschluss kommt. Mit einer ausführlichen Beschilderung wird der „Weberpfad“ in besonderer Weise die schwere Rolle von Frauen zur Zeit der Industrialisierung zu Bewusstsein bringen.

Der öffentlich wirksamen Wahrnehmung von Geschichte galt auch das gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Lebendige Erinnerungskultur“ und dem Verein „Comun“ im November des vergangenen Jahres an zwei Orten der Innenstadt installierte Projekt von Leuchtstelen zum Thema „Coburgs dunkelste Zeit. Wohin Hass und Hetze führen“. Der Erfolg bestärkte den Verein darin, das Ausstellungsforum „Rückert 3“ zu betreiben. Das ist seit März der Fall, und die bislang gezeigten Ausstellungen hätten eine positive Resonanz gefunden, sagte Appeltshauser.

Eine Verortung von Geschichtskultur im öffentlichen Raum bleibe das zentrale Bestreben der Initiative Stadtmuseum – eine Rolle, die über die eines reinen Geschichtsvereins hinausgehe, sagte Appeltshauser. Es müsse kein konventionelles Museum sein. Hauptsache sei, dass es einen oder mehrere Orte der Pflege und Darstellung von Geschichtskultur gebe, wie auch immer sie heißen mögen. Genau das sei einer seiner Gründe, Verantwortung zu übernehmen, sagte der neue Vorsitzende Stefan Fleischmann. red