Eine breite Palette an historischen Themen greift die Bezirksgruppe Kronach des Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) in ihrem Jahresprogramm 2018/19 auf. Aktuell zählt der Geschichtsverein 1741 Mi...
Eine breite Palette an historischen Themen greift die Bezirksgruppe Kronach des Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) in ihrem Jahresprogramm 2018/19 auf. Aktuell zählt der Geschichtsverein 1741 Mitglieder. Alljährlich bemühen sich die Verantwortlichen um ein attraktives Angebot. Die Bezirksgruppe Kronach leitet Diplomhistoriker Rudolf Pfadenhauer aus Küps.
Wie in der Vergangenheit, so ist es auch diesmal gelungen, fachkundige Referenten zu gewinnen, die ihren Zuhörern ein facettenreiches Bild der Geschichte - örtlich oder regional - näherbringen. Die Vorträge finden im Vortragsraum der Kreisbibliothek Kronach, Am Schulzentrum 1, jeweils ab 15 Uhr statt.
Hochinteressant ist gleich der Auftakt am Samstag, 20. Oktober, mit dem ehemaligen Landrat Heinz Köhler. Er wird über die Gemeindegebietsreform 1978 referieren, die er hautnah als damals junger Landkreischef erlebt und mitgestaltet hat. Letztendlich sorgte die Jahrhundertreform in den ehemals 96 Gemeinden des Landkreises Kronach für erhebliche Turbulenzen. Wer allerdings in der Freiwilligkeitsphase auf den Zusammenschluss setzte, wurde mit hohen Zuschüssen belohnt. Bestes Beispiel dafür ist Stockheim, das bereits am 1. Januar 1975 Fakten setzte und zu einer Einheitsgemeinde mit damals 5600 Bürgern wurde. Der bayerische Staat belohnte die vorgezogene Gemeindegebietsreform mit einer erheblichen finanziellen Unterstützung zum Rathausneubau.
Als erste Gemeinde im Kreis gab Brauersdorf seine Selbstständigkeit auf und schloss sich Rothenkirchen an. Ziel der Gemeindegebietsreform war es, die Leistungs- und Verwaltungskraft so zu stärken, dass sie ihren erweiterten Wirkungskreis auch in Zukunft zum Nutzen des Bürgers ausfüllen konnte. Letztlich, so ein weiteres Argument, sei der Leistungsanspruch der ländlichen Bevölkerung gewachsen.
Und das sind die weiteren Themen beim Kronacher CHW: Am 10. November wird Natalie Gutgesell aus Bad Staffelstein über "Alexandra von Berckholtz, Malerin und Mäzenin im 19. Jahrhundert" berichten. Am Samstag, 1. Dezember, folgt der Vortrag "Entstehungsgeschichte Frankens. Geologisch-klimatischer Werdegang", den Thomas Reinl aus Bayreuth halten wird.
Am Samstag, 12. Januar, berichtet Professor Klaus van Eickels aus Bamberg über "Jenseitsvorsorge im Spätmittelalter". Am Samstag, 2. Februar, befasst sich Adrian Roßner mit "Anno 1523: Das Ende des Mittelalters in Oberfranken".
Am 23. Februar ist Hans Bauer aus Kitzingen in Kronach zu Gast, der über "Kostbarkeiten - Denkmäler - Kuriositäten: Auf Spurensuche im unbekannten Franken" referieren wird. Ein weiterer interessanter Vortrag steht am Samstag, 30. März, mit Laura Brander aus Bamberg auf dem Programm. Sie informiert über die Prostitution im späten Mittelalter.