Viele träumen derzeit davon, das Kulmbacher Stromnetz wieder unter kommunale Steuerung zu stellen. Die Stadt mit den Stadtwerken, Verbände und regionale Wirtschaftsunternehmen woll...
Viele träumen derzeit davon, das Kulmbacher Stromnetz wieder unter kommunale Steuerung zu stellen. Die Stadt mit den Stadtwerken, Verbände und regionale Wirtschaftsunternehmen wollen es dem Stromriesen, der Bayerwerk AG, abjagen. Noch spielen die Beteiligten mit verdeckten Karten. Im Hintergrund wird geprüft, geplant und es werden Allianzen geschmiedet. Spätestens wenn die Bayernwerk AG den Preis für das - wie alle es nennen - lukrative Kulmbacher Stromnetz bekannt gibt, kracht es. Ein Blick in andere Regionen Deutschlands zeigt, mit welch harten Mitteln um Stromnetze gekämpft wird. Konzerne nutzen ihre erheblichen finanziellen Mittel, um Druck aufzubauen. Gesetzeslücken erschweren die Verhandlungen zusätzlich. Nicht selten enden Auseinandersetzungen zwischen Stromkonzernen und kommunalen Interessenten vor Gericht. Davon sollten sich die Rekommunalisierungs-Befürworter aus Kulmbach nicht abschrecken lassen.
Sie müssen wirtschaftliche und politische Faktoren genau prüfen und abwägen. Es ist richtig die Steuerung des örtlichen Stromnetzes zu übernehmen, aber nur wenn die Stadtwerke Betrieb und Investitionen im Stromnetz auch leisten können - da darf es keine bösen Überraschungen geben. Die Kaufentscheidung liegt beim Stadtrat und dessen Mitglieder sollten die finanziellen Herausforderungen nicht unterschätzen. Letztendlich entscheidet der Preis - und wie hoch die finanzielle Schmerzgrenze der Stadt ist.