Cäcilia kann sich auf ihr Häuflein Getreuer felsenfest verlassen

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Leonhard Daum (Zweiter v. l.) wurde für 70 Jahre und Josef Wunder (Dritter v. l.) für 60 Jahre aktives Singen beim Gesangverein Cäcilia ausgezeichnet. Mit ihnen freuten sich (v. l.) der Vorsitzende der Sängergruppe Frankenwald, Bernhard Zipfel, Vorsitzende Irene Kuhnlein und Chorleiter Horst Wunder. Foto: Michael Wunder
Leonhard Daum (Zweiter v. l.) wurde für 70 Jahre und Josef Wunder (Dritter v. l.) für 60 Jahre aktives Singen beim Gesangverein Cäcilia ausgezeichnet. Mit ihnen freuten sich (v. l.) der Vorsitzende der Sängergruppe Frankenwald, Bernhard Zipfel, Vorsitzende Irene Kuhnlein und Chorleiter Horst Wunder.  Foto: Michael Wunder

130 Jahre singen Leonhard Daum und Josef Wunder zusammen beim Gesangverein Cäcilia in Nordhalben. Leonhard Daum wurde für 70 Jahre und Josef Wunder für 60 J...

130 Jahre singen Leonhard Daum und Josef Wunder zusammen beim Gesangverein Cäcilia in Nordhalben. Leonhard Daum wurde für 70 Jahre und Josef Wunder für 60 Jahre als aktive Sänger auf der Jahreshauptversammlung vom Vorsitzenden der Fränkischen Sängergruppe, Bernhard Zipfel, und der Vorsitzenden Irene Kuhnlein ausgezeichnet.
"Mir hat die Liebe zum Gesang nach dem Krieg sogar drei Tage Strafarbeit eingebracht", meinte der 87-jährige Leonhard Daum. "Damals gab es ein Versammlungsverbot, wir haben nach einer Singstunde des Kirchenchors auf der Hauptstraße zusammengestanden und schon haben mich die Amis festgenommen", erzählt er in der heutigen Zeit unvorstellbare Geschehnisse.
Gut erinnern kann sich Leonhard Daum auch an die erste Heimkehrerwallfahrt (heute Friedenswallfahrt) in Neuengrün, bei der der Nordhalbener Gesangverein 1945 die Deutsche Messe mit einigen Liedern bereicherte. Anschließend habe man unter der Leitung von Georg Wolf über ein Jahr für die "Glocke von Schiller" geprobt. Bei der Aufführung 1947 habe auch die örtliche Musikkapelle mitgewirkt, dabei sei der Saal der "Neuen Welt" bis auf den letzten Platz besetzt gewesen.
Anfang der 50er Jahre habe es mit der Legende von der "Heiligen Elisabeth" ein weiteres Highlight gegeben. Zusammen mit dem Gesangverein Kronach und den Hofer Symphonikern habe es einen prächtigen Auftritt gegeben, erinnert er sich noch heute an die schönen Auftritte. Als Vorsitzender übernahm Leonhard Daum auch Verantwortung in der Vereinsführung. 14 Jahre stand er an der Spitze des Gesangvereins.
Für zehn Jahre aktives Singen wurden Brigitte Neubauer und Leonore Köstner ausgezeichnet. Als passive Mitglieder halten den Gesangverein Thomas Stumpf und Lene Ströhlein seit 65 Jahren und Jens Neubauer seit zehn Jahren die Treue.
Nach der musikalischen Einleitung blickte die Vorsitzende auf das Vereinsjahr zurück. Mit Barbara Deckelmann konnte erfreulicherweise zumindest eine neue Sängerin gefunden werden, sagte die Vorsitzende. Unter der Leitung von Horst Wunder, den sie besonders für sein Engagement lobte, habe man kirchliche Feiern sowie örtliche Festveranstaltungen mitgestaltet.
Marga Schultes wurde im vergangenen Jahr beim Kreissängertag für 70 Jahre aktives Singen im Chor ausgezeichnet. Bei der Cäciliafeier wurde auch das 125-jährige Bestehen intern gefeiert, sagte Irene Kuhnlein. Sie zeigte sich erfreut, dass man mit dem "kleinen Häufchen" an Sängern trotz fortgeschrittenen Alters noch Spaß am Singen habe.
Chorleiter Horst Wunder bemängelte fehlende Stimmen, was sich insbesondere beim Einstudieren neuer Stücke bemerkbar mache. "Wir sind zwar eine sangesfreudige Gemeinde, das wird auch durch die Wirtshaussingen immer wieder bewiesen, aber so richtig binden will sich halt niemand mehr", meinte Wunder. Dennoch konnte er insgesamt 61 Einsätze seiner 17 aktiven Sänger vermelden. Der Vorsitzende der Fränkischen Sängergruppe, Bernhard Zipfel, meinte, dass es nicht auf die Menge der Sänger ankomme, sondern die Qualität entscheidend sei. Bürgermeister Michael Pöhnlein dankte im Namen der Gemeinde für die Auftritte, er regte ein offenes Singen an. Auf Antrag der Vorsitzenden wurden alle Mitglieder, die in einem Pflegeheim leben, einstimmig beitragsfrei gestellt.
Michael Wunder