Burgwindheimer Bradwörschd-Freunde stehen seit einem Jahr am Grill

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Die Burgwindheimer Bradwörschd-Freunde bei einer ihrer Aktionen. Foto: privat
Die Burgwindheimer Bradwörschd-Freunde bei einer ihrer Aktionen. Foto: privat

Sie beziehen an jedem zweiten Samstag im Monat am Marktplatz Position: Heinrich Vay und seine Kumpels von den Bradwörschd-Freunden. Sie beglücken Passanten,...

Sie beziehen an jedem zweiten Samstag im Monat am Marktplatz Position: Heinrich Vay und seine Kumpels von den Bradwörschd-Freunden. Sie beglücken Passanten, Gemeindebürger und natürlich auch sich selbst mit der typisch fränkischen Wurstware. Das geht nun schon seit einem Jahr so. Wir sprachen mit Vay als Sprecher der Truppe.

Herr Vay, wie kam es zu dieser landkreisweit doch ziemlich einzigartigen Veranstaltung?
Heinrich Vay: Das ist relativ leicht erklärt. Meine Freunde und ich lieben einfach die fränkischen Bratwürste. Das ist der eine Grund. Der andere, wir wollten den Burgwindheimer Marktplatz mit Leben erfüllen und dafür sorgen, dass man hier mit einander ins Gespräch kommt. Vor allem Leute, die sich sonst nirgendwo in der Gemeinde treffen würden.

Wie wird das Angebot angenommen?
Ich denke ganz gut, angesichts dessen, dass wir jetzt schon das Einjährige gefeiert haben. Anfangs waren die Leute etwas skeptisch und dachten, es handelt sich um so eine Mittelaltersache. Man muss wissen, dass sich Georg Schmitt, Wolfgang Proth und ich in Sachen Mittelalter engagieren. Wir besuchen Märkte und Lager und haben auch das in Kürze in Burgwindheim stattfindende mitorganisiert. Aber weil eine unserer Absichten ja ist, mit einander ins Gespräch zu kommen, konnten wir das auch klarstellen, dass die Wurst-Aktion und das Mittelalter eben nichts mit einander zu tun haben. Zum harten Kern des Bratwurst-Teams gehören übrigens auch noch Reiner Weidner, Florian Weidner, Erhard Roth und Wolfgang Wiedemann.
Und wie funktioniert so eine Bratwurst-Samstags-Aktion?
Wir besprechen, bei welcher der benachbarten Metzgereien hier im Steigerwald wir Würste holen. Dabei finden wir übrigens auch heraus, wo es überall noch Metzgereien und welche Arten von Bratwürsten gibt. Absprachen erfolgen über die eigens für die Aktionen gegründete WhatsApp-Gruppe, deren Namen "Bradwörschd-Freunde" lautet. Dann werden die besorgt, ebenso Kohle und die anderen Utensilien und dann wird angeschürt. Angst davor, auf unseren Würsten sitzen zu bleiben, haben wir nicht. Wenn was übrig sein sollte, wird das dann eben mit nach Hause genommen.

Wie sieht die finanzielle Seite der Aktion aus?
Wir strecken das Geld für die Würste vor und schauen dann, was übrig bleibt. Davon werden dann die nächsten Würste gekauft und der Rest zurückgelegt. Für einen guten Zweck. Nicht für Anschaffungen oder so. Das sind alles Privatsachen, übrigens auch der zum Grill umgebaute Milchwagen. Denn wir wollen flexibel sein und uns wenn es sein muss auch wieder unbürokratisch auflösen. Deswegen haben wir auch keinen Verein oder so was gegründet. Es gibt bei uns auch keinen festen Preis, stattdessen steht eine Spendenbox bereit und jeder gibt, was er meint. Bisher konnten wir bereits zweimal spenden: Einmal gab's für die First Responder der Feuerwehr etwas und zuletzt haben wir der Jugendfeuerwehr was zukommen lassen. Die hat dann auch gleich zum Bratwurstbraten aufgespielt. Was richtig gut ankam.

Demnach ist die Bratwurstaktion ein Erfolg, wie geht es weiter?
Wir hatten im Winter eine schöne Extra-Aktion: Wir haben unten beim Schlittschuhlaufen auf dem Dorfsee Würste angeboten. Das kam gut an. Eine Idee wäre auch, bei der Boule-Bahn am Radweg sonntags einmal so eine Aktion zu machen. Auf jeden Fall aber werden wir das Bisherige fortsetzen. Schon weil es toll ist, gemeinsam so viele verschiedene Bratwürste zu probieren. Denn selbstverständlich essen wir auch und spenden natürlich genauso wie alle anderen. Wir haben mittlerweile schon einige Stammgäste und immer auch Touristen, die sich über unser Angebot freuen.

Die Fragen stellte Anette Schreiber