Die Ansiedlung der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Burgebrach war Hauptthema in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates Burgebrach. Erster Bürgermeis...
Die Ansiedlung der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Burgebrach war Hauptthema in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates Burgebrach. Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk (CSU) berichtete über den Sachstand und die aktuelle Entwicklung. Er dankte dem Marktgemeinderat für die durchwegs positive Haltung zum Bau der JVA in Burgebrach. Auch in der Bevölkerung sei die Neuigkeit gut aufgenommen worden. Er sehe die Ansiedlung als eine Chance nicht nur für die Marktgemeinde, sondern auch für die Region.
Neben dem Gewinn von neuen Arbeitsplätzen könnte eine bessere überörtliche Verkehrsanbindung sowie eine Zentrumsfunktion, die für die weitere Entwicklung des Marktes förderlich ist, von Vorteil sein. In Kürze wird seitens des Staatlichen Bauamtes und der IMBY (Immobilien Freistaat Bayern) ein baufachliches Bodengutachten erstellt werden.
Das bestätigte auch der Leiter der Justizvollzugsanstalten Bamberg und Kronach, Regierungsdirektor Ullrich Mann, der dann im Marktgemeinderat Details über das geplante Vorhaben des Freistaates Bayern erläuterte.
Nachdem das Justizministerium seit über eineinhalb Jahren nach einem adäquaten Standort für einen Neubau in Bamberg gesucht hatte, freue er sich, dass nach einem ersten Gespräch mit dem Landrat im Dezember 2015 innerhalb kurzer Zeit eine passende Fläche in Burgebrach gefunden werden konnte. In Burgebrach soll ein Ersatzneubau für die Justizvollzugsanstalt Bamberg, die aufgrund des baulichen Zustandes ohne aufwendige Sanierung dort langfristig nicht weiter betrieben werden kann, errichtet werden.
Es werde eine Fläche von rund sechs Hektar benötigt.
Neue Arbeitsstellen
Die JVA in Burgebrach soll in ähnlicher Größe wie in Bamberg mit rund 275 Haftplätzen entstehen. Die Einrichtung dient vorrangig zur Inhaftierung von Erwachsenen mit Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren - Verurteilungen für kleinere bis mittlere Straftaten - im Landgerichtsbezirk Bamberg. In Bamberg sei derzeit eine durchschnittliche Verweildauer von fünf Monaten verzeichnet, so Mann. Weiter sollen zentrale Einrichtungen wie Dialysestation und Pflegeabteilung entstehen. Ebenso ist eine psychologische und soziale Betreuung der Gefangenen vorgesehen. In Bamberg seien derzeit 70 Personen beschäftigt, die neue Einrichtung biete insgesamt 150 Arbeitsplätze in verschiedenen Berufsarten - also 80 neue Arbeitsstellen.
Über die zeitliche Entwicklung äußerte Regierungsdirektor Mann, dass positive Ergebnisse der Bodenuntersuchungen für eine endgültige Entscheidung für den Standort Burgebrach maßgebend sind. Das Justizministerium wird die Umsetzung des Projektes dem Landtag vorlegen, der dann einen endgültigen Beschluss fassen und die Haushaltsmittel zur Verfügung stellen wird. Bis zum Erstbezug rechnet Mann mit einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren. Er freue sich auf ein partnerschaftliches Zusammenwirken mit dem Markt Burgebrach und sei dankbar für die positive Grundhaltung in der Gemeinde.
In einer Grundsatzentscheidung begrüßten die Räte die Neuansiedlung der JVA einstimmig. Sobald konkrete Erkenntnisse vorliegen, soll die Bevölkerung in einer Bürgerversammlung jederzeit auf dem Laufenden gehalten werden.