"Miteinander Fahrt aufnehmen" - mit diesem Vorsatz geht die freie Wählergruppe "Bürgerblock" Seßlach in die Kommunalwahl 2020. Genau vier Monate vor dem Wahltag präsentierten sich die Stadtrats- und K...
"Miteinander Fahrt aufnehmen" - mit diesem Vorsatz geht die freie Wählergruppe "Bürgerblock" Seßlach in die Kommunalwahl 2020. Genau vier Monate vor dem Wahltag präsentierten sich die Stadtrats- und Kreistagskandidaten im vollbesetzten Sportheim der SpVgg Dietersdorf.
Das Motto gab Vorsitzende Martina Kilian vor. Die Bautechnikerin wird auch die Liste anführen. Mit einem Team aus "hochmotivierten Mitgliedern" will die stärkste politische Gruppierung im Stadtgebiet bei den kommenden Wahlen versuchen, verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Dass das Ergebnis für die freie Wählergruppe am 16. März 2014 ein Schock war, verhehlte Bürgermeister Maximilian Neeb nicht. Nur fünf Stadtratsmandate hatten die FW damals errungen. "Doch wir haben uns seitdem nicht hängen lassen, sondern standen sehr frühzeitig auf und richteten den Blick in die Zukunft", sagte Neeb. Schon vor der letzten Wahl sei ein Generationswechsel eingeleitet worden.
"Keine Parteiinteressen"
Trotz der wenigen Sitze hätten die FW-Stadträte versucht, Akzente zu setzen. Bemühungen, die am 27. Januar Früchte trugen, als Neeb im ersten Wahlgang zum Nachfolger von Martin Mittag (CSU) gewählt wurde, der in den Landtag gewechselt war.
Den großen Pluspunkt der Freien Wähler sieht der Bürgermeister in einer sachbezogenen und bürgernahen Politik, die sich nur den Bürgern und keinen Parteiinteressen verpflichtet fühle. Transparenz und Basisdemokratie sollen - wo nur möglich - zum Tragen kommen.
Frühzeitig hatte der Bürgerblock parallel zur Stadtratsarbeit die Weichen für 2020 gestellt: Potenzielle Kandidaten aus allen Bevölkerungsschichten und Ortsteilen wurden angesprochen, Punkte für ein Wahlprogramm erarbeitet. Seit sechs Monaten trifft sich die Mannschaft regelmäßig, auch die Listenreihenfolge der Kandidaten wurde zusammen erarbeitet. "Wir sehen uns als großes Ganzes, Einzelinteressen werden hintangestellt", betonte Neeb. Es gelte vielmehr, Antworten auf die zentralen Fragen der nächsten Jahre zu finden: "Wo möchten wir uns hin entwickeln?" und "Wo soll Seßlach 2030, wo 2040 stehen?" Um die Weichen zu stellen, gehe es konkret darum, Seßlachs Attraktivität zu steigern, weitere Gewerbetreibende anzuziehen und die Stadtteile noch lebendiger zu machen. Und das alles bei gleichzeitigem Schuldenabbau.
Alle 16 Stadtratskandidaten wurden im Block mit 53 Ja-Stimmen einstimmig nominiert. Ein Stimmzettel war ungültig.
Im Stadtrat habe der Wahlkampf nichts zu suchen, fügte Bürgermeister Neeb hinzu: "Sonst herrscht Stillstand." bkn