Das Erzbistum Bamberg dreht der Landvolkshochschule Feuerstein bei Ebermannstadt den Geldhahn zu. Doch Thomas Lang, der Leiter der Einrichtung, arbeitet mit seinem Team an einem neuen Aufbruch.
JOsef Hofbauaer Der Motorsägen-Lehrgang gehört ebenso zum 166 Seiten starken Programm der Landvolkshochschule Burg Feuerstein wie Qui-Gong, Film-Besinnungstage, kreatives Schreiben oder "Theologie im Fernkurs". Der Feuerstein Intensivkurs für Menschen, die sich in der Bio-Branche orientieren wollen, oder die Waldmediatoren-Weiterbildung zeigen bereits die neue Handschrift.
Die Katholische Landvolkshochschule Feuerstein ist eine von 41 ländlichen Heimvolkshochschulen in Deutschland und Mitglied im Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum. Finanziert wird die Bildungsstätte auch durch die Erzdiözese Bamberg. Aber nur noch bis Ende nächsten Jahres. Dann ist Schluss. Ab 1. Januar 2021 ist die Katholische Landvolkshochschule auf sich alleine gestellt. Bei der jüngsten Ordinariatskonferenz wurde nämlich beschlossen, dass sich die Erzdiözese komplett aus der Finanzierung der Bildungsstätte zurückzieht.
Förderung im Wandel
Da die Einrichtung auch einen Bildungsauftrag im und für den ländlichen Raum hat, gibt es dafür Fördermittel vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium. Aber auch diese Finanzquelle ist im Wandel. Die bisherige institutionelle Förderung wurde umgewandelt in einen projektbezogenen Zuschuss. Diese Veränderung hat die Landvolkshochschule bereits erfolgreich gemeistert. Kurse die gut laufen, werden entsprechend gefördert. Deshalb hat sich Thomas Lang, Leiter der Landvolkshochschule, bereits nach Sponsoren und neuen Partnern für die Einrichtung umgesehen.
Einer dieser Partner ist "Bioland", der führende Verband für ökologischen Landbau in Deutschland, nach dessen Richtlinien über 7700 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer produzieren. Von dieser Stelle gibt es eine institutionelle Förderung, bei der die Landvolkshochschule einen Geldbetrag überwiesen bekommt. "Wir sind auf einem guten Weg", so Lang. Der wegfallende kirchliche Zuschuss konnte bereits zur Hälfte kompensiert werden.
Etat reicht noch nicht
Aber das reicht noch nicht. "Wir brauchen Menschen, denen die Arbeit der Landvolkshochschule Burg Feuerstein wichtig ist", so Lang. Sie engagieren sich im Förderverein der Einrichtung. "Da muss jeder Einzelne mit anpacken, dann können wir es schaffen", appelliert Lang.
"Mit dem Know-how für Langzeitlernen versuchen wir in unserem Haus mit rund 300 Veranstaltungen innovativ kirchliche Anliegen und regionale Projekte aufzugreifen und durchzuführen", erklärt Lang. Bildung für Kopf, Herz und Hand also.
Die Ziele nach außen tragen
Der Leiter der Einrichtung fordert: "Wir müssen die Ziele der Einrichtung mit neuen Partnern nach außen tragen". Dabei hat Lang nun auch eine Öffnung für Privatgäste ins Auge gefasst. Die Zimmer seien vor allem an den Wochenenden stark belegt. Da sei es nur sinnvoll, das Haus für Tagungen während der Woche zu öffnen. Siemens und das Rote Kreuz hielten bereits Tagungen an der Landvolkshochschule ab. Das soll noch mehr werden. Auch Besucher und Gäste, die den Fränkische-Schweiz-Marathon miterleben wollen, haben sich hier einquartiert.