Die Bedenken der Duftstoffallergiker teilt er. "Wegen Unverträglichkeiten und Allergien würde ich dringend davon abraten", betont der BAmberger Domkapitular.
Weil es mit der Beduftung in öffentlichen Räumen reicht und viele Menschen bereits auf die oft allergieauslösenden Wirkstoffen in Parfüms, Weichspülern und Deos reagieren, wurde auch Thorsten Glauber schon darauf angesprochen. Er hat sich umgehend mit dem Thema befasst und ist auf parlamentarischer Ebene auch aktiv geworden.
Darüber hinaus hat der Landtagsabgeordnete einen Berichtsantrag aufgesetzt, der die internen Arbeitskreise der FW-Landtagsfraktion erfolgreich durchlaufen hat.
Die Freien Wähler haben im Landtag schon ein Antrag zu dem Thema gestellt, der zu Glaubers Bedauern abgelehnt wurde. Die damaligen Kritikpunkte wurden deshalb in dem neuen Antrag aufgenommen.
Duftstoffallergiker hoffen auf eine positive Entscheidung ähnlich dem Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Auch der Allergie- und Asthmabund ist nach dieser Meldung aktiv geworden und hat die Bistümer angeschrieben, die bereits auf eine Kirchenbeduftung setzen.
Letztendlich gibt es auch laut dem Domkapitular Wünsche genug Möglichkeiten, für eine gute Atmosphäre und für Frische zu sorgen. "Man kann mit natürlichen Mitteln viel gegen die manchmal bemängelte ,Muffigkeit' und für eine gute Atmosphäre in einer Kirche tun", sagt Wünsche.
Frische Luft hilft auch
Dazu gehöre zunächst einmal das regelmäßige Lüften, was in Kirchen jedoch nicht so einfach sei, da sich die Fenster nicht öffnen lassen. Domkapitular Wünsche hat aber noch mehr Tipps: "Dazu gehört der Einsatz von frischen Blumen und der regelmäßige Wechsel des Blumenwassers, dazu gehört der mäßige, aber regelmäßige Einsatz von gutem, naturreinem Weihrauch, dessen Duft auch auf das Inventar übergeht und auch nach dem Gottesdienst anhält, und dazu gehört der Einsatz von Kerzen, die wenigstens zum Teil aus echtem Bienenwachs bestehen."
Kein reines Bienenwachs
Reines Bienenwachs schmelze schon ohne Flamme bei hohen Raumtemperaturen im Sommer und sei zudem kostspielig. "In gut gepflegten alten Kirchen mischt sich der leichte Duft der alten Hölzer dazu, so dass ein sehr angenehmes Raumklima entstehen kann. Künstliche Duftstoffe sind da gar nicht nötig", findet der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Erzbistum.