Bei der Bürgerversammlung klagten Anwohner der Ebermannstadter Altstadt über Vorgarten-Pinkler und Radaubrüder. Auch der Lieferverkehr bringt Leute um den Schlaf. Auto- und Brummifahrer ignorieren Umleitung.
Josef Hofbauer Zwei Probleme beschäftigen die Ebermannstadter derzeit ganz besonders. Das eine ist die Umleitung, auf Grund der Erneuerung der Brücken an der Breitenbacher Straße, das zweite die Spätfolgen von Kirchweih und Altstadtfest. Besonders die Anwohner der Basteibräugasse, der Brauhausgasse und der Rosengasse klagten bei der Bürgerversammlung im Gasthof Schwane über unzumutbare Lärmbelästigung und Verschmutzungen.
"Ich habe nichts gegen das Altstadtfest oder die Kerwa", bekräftigte Thomas Dorscht, "aber was da abgeht, ist nicht mehr lustig." Da verwechselten die Zecher in schöner Regelmäßigkeit die Blumentöpfe mit einer Toilette. Er habe sogar miterlebt, wie zu später Stunde ein Festbesucher den Gullydeckel beiseite rückte, um sein "großes Geschäft" zu verrichten. "Ich habe mittlerweile sogar Wasserbomben auf dem Balkon. Und die werfe ich auch", gestand Dorscht.
Zu schnell in den Gassen
Er klagte auch, dass die Basteibräugasse beim Altstadt zur Hauptdurchgangsstraße werde. Da müsse die eingeführte Schrittgeschwindigkeit dringend kontrolliert werden. "Da spielen Kinder auf der Straße Fußball, das ist gefährlich", so Dorscht. Abgesehen davon seien die Rettungswege zugeparkt. Auch hier seien verstärkte Kontrollen notwendig.
Geklagt wurde auch über Nachtschwärmer, die begleitet von lautstarken Gesängen nach dem offiziellen Ende des Altstadtfestes oder der Kerwa von der Hauptstraße Richtung "Heimspiel" unterwegs gewesen seien. Und morgens um halb sechs reißt der Lieferverkehr die Bewohner der Ebermannstadt aus dem Schlaf. Deshalb forderte ein Anwohnerin eine Verschiebung des Lieferdienstes auf 7 Uhr. Das reiche, denn das Markttreiben beginne ja erst ab 10 Uhr.
Waltraud Ott und Wolfgang Mehrer aus der Unteren Röth beklagten sich über eine unzumutbare Belastung durch den Schwerlastverkehr. Obwohl die Anliegerstraße, die als Umleitungsstrecke für die Verbindung von der Eschlipper Talstraße zur Friedhofstraße ausgewiesen ist, nur in dieser Richtung befahren werden darf, ignorierten dies die Brummifahrer. Mehrfach hätten Lastwagenfahrer Passanten gebeten, denn Sperrbock beiseite zu schieben, damit sie leichter durchkämen.
Höchst gefährliche Situationen
Durch den Gegenverkehr entstünden höchst gefährliche Situationen, vor allem wenn Kinder nach Schulschluss auf ihrem Heimweg diese Straße passierten, bestätigte Dritter Bürgermeister Rainer Schmeußer (CSU). Er habe deshalb den Leiter der Polizeiinspektion Ebermannstadt, Manfred Hähnchen davon in Kenntnis gesetzt. "Leider ist die Einsicht der Autofahrer nicht besonders gut ausgeprägt", bedauerte Schmeußer das Verhalten der Falschfahrer.
Weitere Themen waren zugewucherte Fahrbahnbegrenzungen, weit in den Straßenraum hinein ragende Sträucher und eine nicht mehr sichtbare Wasserentnahmestelle an der Altweiherstraße.