von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger Höchstadt — Josef Beßler (Junge Liste) sprach von "Monstertrucks", die die Flurbereinigungswege kaputt machen. In der Sitzung des Höchstadter S...
von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Höchstadt — Josef Beßler (Junge Liste) sprach von "Monstertrucks", die die Flurbereinigungswege kaputt machen. In der Sitzung des Höchstadter Stadtrats am Montagabend entspann sich gleich beim ersten Tagesordnungspunkt eine lebhafte Diskussion. Dabei ging es im Grunde um eine ganz banale Anhörung der Stadt zu einem Bebauungsplan der Nachbarkommune Weisendorf. Ein Bebauungsplan allerdings, der die Stadträte nicht kalt ließ, denn er beinhaltet eine Erweiterung der Biogasanlage bei Kairlindach. Die Stadtverwaltung hatte mit ihrem Beschlussvorschlag "keine Bedenken" signalisiert, da Belange der Stadt nicht betroffen wären.
Die Räte sahen das jedoch ganz anders. Mit dem Hinweis auf die Zufahrtwege und den Verkehr eröffnete Michael Schwägerl (CSU) den Reigen der Redebeiträge.
"Bis das erste Kilowatt rauskommt", müsse erst ordentlich was reingefüttert werden, gab Josef Beßler zu bedenken. "Das Monster frisst Tag und Nacht!" Für die hiesigen Bauern sei das ganz schlecht. Die Preise würden in die Höhe getrieben, die Bauern könnten nicht mehr mithalten. Auch die Monokultur auf den Feldern hält Bessler für höchst bedenklich: "Was jetzt an Mais draußen steht, ist der Wahnsinn!" Wie zu hören war, wird die Biogasanlage von einer Gesellschaft aus Ansbach betrieben. Hans-Walter Förtsch (CSU) störte sich an der Größe dieser Anlage. "Je größer die Anlage, umso mehr Futter braucht sie", betonte Förtsch. Weite Anfahrtswege würden daher in Kauf genommen.
Diese Art der Energiegewinnung sei politisch gewollt, hielt Zweiter Bürgermeister Günter Schulz (SPD) dagegen.
Schulz sah nur eine Möglichkeit des Einwands: dass die Straßen und Wege die Belastungen nicht aushalten. Die Straßen müssten deshalb auf bestimmte Tonnagen beschränkt werden. "Mehr als sechs bis acht Tonnen halten die nämlich nicht aus", meinte Schulz. Auf den Einwurf von Andreas Hänjes (SPD), das wären doch keine Wege der Stadt, antwortete Beßler mit Beispielen. Zwischen Groß- und Kleinneuses wie auch zwischen Höchstadt und Lappach wären Straßen der Stadt betroffen. Die Traktoren hätten um die 30 Tonnen. Weil sie breiter wären als die Flurbereinigungswege, müssten sie über den Rand hinausfahren. "Wer bezahlt am Ende die kaputten Wege - die Stadt oder die Bauern?", warf Beßler in den Raum. Schließlich einigte man sich darauf, als Stellungnahme anzufügen, dass die Zufahrtswege im Gebiet der Stadt durch die Erweiterung der Anlage nicht überlastet werden dürfen.