Besserer Schutz vor Starkregen

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Vor einem Jahr hatte die Feuerwehr Hemhofen-Zeckern alle Hände voll zu tun. Extrem starke Regenfälle überfluteten die Orte. Foto: Herwig Korza
Vor einem Jahr hatte die Feuerwehr Hemhofen-Zeckern alle Hände voll zu tun. Extrem starke Regenfälle überfluteten die Orte.  Foto: Herwig Korza

Die Hemhofener Räte informieren sich über Frühwarnsysteme, die die Gemeinde vor drohenden Überschwemmungen bewahren sollen. Verschiedene Modelle werden diskutiert.

Bei vielen Menschen in Hemhofen und Zeckern ist der 5. Juli des vergangenen Jahres in Erinnerung geblieben: Starke Regenfälle sorgten damals für zahlreiche Schäden durch Überflutungen.

Um sich künftig besser gegen solche Starkregenereignisse schützen zu können, prüft die Gemeinde seitdem verschiedene Möglichkeiten. "Das kostet natürlich zwar etwas, aber die Bevölkerung erwartet, dass die Gemeinde Schutzmaßnahmen ergreift", sagt Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU).

Firmen stellen ihre Systeme vor

Eine Option könnte dabei die Installation eines Frühwarnsystems für Starkregenereignisse sein. Florian Brodrecht von der Firma Spekter aus Herzogenaurach stellte dem Gemeinderat am Dienstagabend ein entsprechendes System vor, wie es bereits in Adelsdorf und Baiersdorf Anwendung findet.

Dabei wird zunächst eine Gefährdungsanalyse für unterschiedlich starke Regenereignisse erstellt. Dazu werden starke Regenfälle simuliert. Anhand dieser Analyse können Schutzmaßnahmen abgeleitet und entsprechend umgesetzt werden. "Dabei muss es sich nicht zwingend um teure Baumaßnahmen handeln", betonte Brodrecht. Schon einfache Aufschüttungen an Flurrandbereichen könnten ausreichen um Niederschläge aus Wohngebieten herauszuhalten.

Ausgleich für Landwirte?

Gemeinderat Gerhard Kerschbaum (CSU) wollte in diesem Zusammenhang wissen, welche Folgen dies für die Landwirtschaft haben könnte. Der Referent verwies auf entsprechend zu vereinbarende Entschädigungszahlungen für Landwirte. Auch das sei immer noch günstiger als die hohen Kosten im Schadensfall. Dennoch können natürlich auch noch so gute Schutzmaßnahmen Schäden nicht völlig verhindern.

Um Rettungskräfte und Bürger im Ernstfall rechtzeitig zu warnen dient das Starkregen-Frühalarmsystem. An neuralgischen Punkten aufgestellte Niederschlags-, Kanal- und Pegelsensoren messen und verarbeiten dabei Daten zu Niederschlagsereignissen in Echtzeit. Je nach Gefahrenstufe werden die Rettungskräfte alarmiert aber auch Bürger per SMS, E-Mail oder Telefon kostenlos informiert. Als besonders wichtig erachtet Brodrecht in diesem Zusammenhang die Sensibilisierung der Bürger auf Schwachstellen an ihren Häusern. Oftmals könne mit einfachen Tipps zum Schutz tieferliegender Kellereingänge oder -fenster schon viel erreicht werden.

30 000 Euro veranschlagt

Eine erste Projektstudie würde die Gemeinde circa 4800 Euro kosten. Bei einer tatsächlichen Installation des Frühwarnsystems würden dann weitere 30 000 Euro fällig werden. Die Wartung des Systems würde in der Folge jedes Jahr etwa 3500 Euro kosten. Der Gemeinderat nahm die Informationen durchgehend positiv auf und will in einer seiner nächsten Sitzungen über das weitere Vorgehen beraten.

Der Gemeinderat vergab am Dienstagabend zwei Bauaufträge im Zusammenhang mit der zukünftigen Weiterleitung der Abwässer zur Kläranlage Adelsdorf. Die technische Ausrüstung der Kläranlage Zeckern wird von der Firma Wilo Emu aus Roth für circa 98 000 Euro ertüchtigt. Den Ausbau der notwendigen Anlagensteuerung übernimmt für rund 45 000 Euro die Firma APP aus Adelsdorf.

Die Räte gaben zudem der Firma Müller aus Hemhofen den Zuschlag, den Heizkessel der Grundschule auszutauschen. Die Kosten dafür liegen bei etwa 72 000 Euro. Und vier Doppelhaushälften entstehen in der Siedlerstraße 1 in Zeckern.