Ausstellung Im Levi-Strauss-Museum in Buttenheim zeigt und erläutert der US-Amerikaner seine Arbeiten. Er hat auch eine gebrauchte Levi's zu einem Kunstwerk gemacht.
von unserer Mitarbeiterin Andrea Spörlein
Buttenheim — Für die dritte Auflage der Kunstreihe "ART in B - Kunst in Buttenheim" hat der Markt Buttenheim den amerikanischen Quiltkünstler Ben Venom gewinnen können.
Der Buttenheimer Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU) erinnerte in der Ausstellungseröffnung im Levi-Strauss-Museum daran, dass die Reihe geschaffen wurde, um eine "Symbiose - international bekannte Künstler treffen auf ein international bekanntes Museum - zu schaffen". Dies sei bereits mit der Ausstellungen von Otmar Alt und Herman Rei chold gelungen und soll sich mit Ben Venom nahtlos fortsetzen.
Aus San Francisco Für ihn ist es wichtig, dass "Kultur nicht nur seinen Platz in den großen Städten hat, sondern auch facettenreich und vielseitig in den Kommunen und im ländlichen Raum stattfindet". Ben Venom, der in San
Francisco lebt und arbeitet, studierte Kunst am San Francisco Art Institute und hat sich das Quilten selbst beigebracht.
Mittlerweile stellt er seine Werke nicht nur in amerikanischen Großstädten, sondern weltweit aus. Nach der Ausstellung in Buttenheim gehen die Kunstwerke weiter nach Tokio. Tanja Roppelt, die Buttenheimer Museumsleiterin, hatte den Künstler bei der internationalen Ausstellung "Denim" im National Folk Museum of Korea in Seoul kennengelernt und für eine Ausstellung in Buttenheim gewinnen können. Sie selbst - "schon seit Jahren der Leidenschaft des Quiltens verfallen" - zeigte sich bereits bei der ersten Begegnung mit Ben Venom begeistert von der Tatsache, dass man "gebrauchte Levi's zu solchen Kunstwerken verarbeiten kann".
Die Museumsleiterin dankte in diesem Zusammenhang der Kulturstiftung der Sparkasse Bamberg, dem Förderverein des Levi-Strauss-Museums und dem Markt Buttenheim für die finanzielle Unterstützung
der Ausstellung.
Aus der Pionierzeit Quilten wird mit der klassischen amerikanischen Handwerkskunst der Pionierzeit in Verbindung gebracht. Da Stoffe knapp waren und Kleidungsreste weiterverarbeitet wurden, fertigten die Pionierfrauen mithilfe der Patchwork-Technik Decken, wärmende Überwürfe und Wandbehänge.
Eine weitere Blütezeit war während der Weltwirtschaftskrise. Ab den 1970er Jahren verhalfen Quiltkünstler wie Kaffe Fasset dem Quilt zur Anerkennung in der Kunstszene. Ben Venom selbst sieht seine Arbeiten in "enger Verzahnung von traditionellem Handwerk mit Kunst". Seine Werke kreisen dabei immer um Motive "vom Rande der Gesellschaft" wie aus der Heavy-Metal-Musik und der ganz eigenen Biker-Kultur.
Für den Künstler reicht es nicht aus, "ästhetische schöne Dinge zu schaffen, sondern sie müssen darüber hinaus von Nutzen sein". Ganz unterschiedliche Gäste waren zur Ausstellungseröffnung ins Levi-Strauss-Museum gekommen und hatten reichlich Gelegenheit, sich mit dem Künstler auszutauschen.
Das Spektrum reichte von den Damen von der Quiltwelt Hirschaid bis hin zu den "Roads", da Ben Venom auch immer wieder Kutten von Motorradfahrern gestaltet. Passend zum Thema sorgten "The Triples" an diesem Abend für tolle Stimmung vor dem Museum.