Beim Schulumbau wurde abgespeckt

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Gemeinderat  Die Adelsdorfer Räte entschieden gegen Lüftungsanlage und neues Treppenhaus im künftigen Kindergartentrakt.

von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger

Adelsdorf — Lüftungsanlage - ja oder nein? In der Diskussion über den Umbau des F-Traktes der Schule zu einem Kindergarten waren Bürgermeister und Räte hin- und hergerissen, ob eine Lüftungsanlage eingeplant werden soll. Gut 100 000 Euro würde dieses Gewerk kosten.
Ein Fachmann, der in der Sitzung referierte, appellierte an das Gremium, auf die Lüftung nicht zu verzichten. Durch Ausdünstungen und Feuchtigkeit sei die Raumluft in einem Gruppenraum mit 25 Kindern schon nach zwanzig Minuten "hygienisch inakzeptabel". Würden die Schadstoffkonzentrationen zu hoch, könne das zu Kopfschmerzen, Allergien und Ähnlichem führen. In der Regel würden dann die Fenster aufgemacht. Durch das Stoßlüften gehe jedoch das Einsparpotenzial der Heizung wieder verloren.
Überzeugen konnte das die Mehrheit der Räte nicht. Gerade die Erfahrung mit einer anderen Einrichtung in der Gemeinde stimmte Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) nachdenklich. Am Ende wurde entschieden, keine Lüftung einzubauen. Allerdings soll die Möglichkeit dafür vorgesehen werden, um eventuell bei späterer Außendämmung darauf zugreifen zu können.
Das Umbaukonzept hatte Architektin Petra Elfriede Gumbrecht ausgearbeitet. Nötig werde der Umbau, weil es in Adelsdorf in Zukunft weniger Schüler, jedoch mehr Kleinkinder geben werde. Mit dem Umbau werden die Räume auch modernisiert, so dass sie später eventuell anders genutzt werden können.


Platz für 100 Kinder

Mit jeweils zwei Gruppenräumen in Erd- und Obergeschoss wird Platz für hundert Kinder geschaffen. Zu den Gruppenräumen kommen je eine eigene Küche und Nebenräume. Die Erneuerung der Toiletten hält die Architektin aus hygienischen Gründen für notwendig.
Gut zwei Millionen Euro hatte Gumbrecht "für die optimale Lösung" mit neuem Treppenhaus und Lüftung veranschlagt, dann aber auch eine abgespeckte Lösung vorgelegt, bei der die Gemeinde mit rund 1,4 Millionen auskommt. Geschäftsleiter Wolfgang Mößlein rechnet aufgrund der in der Sitzung getroffenen Entscheidungen mit einem Kostenaufkommen von 1,5 Millionen Euro, auf das entsprechende Zuschüsse erwartet werden. Dieses abgespeckte Konzept wurde im Prinzip auch beschlossen. Bürgermeister Karsten Fischkal ließ über die strittigen Punkte einzeln abstimmen mit dem Ergebnis, dass die Räte ein neues Treppenhaus einstimmig ablehnten. Der Zugang soll nicht durch die Schule, sondern über den Hintereingang geplant werden. Obwohl die Einrichtung selbst nicht barrierefrei ist, entschieden sich die Räte für den Einbau eines behindertengerechten WC. Im Anschluss an die Pausenhalle kann es auch für die Schule oder bei Veranstaltungen genutzt werden.
Bei den Parkplätzen, die für Lehrer, Erzieher und Eltern zur Verfügung stehen, sieht Andreas Maier (CSU) das Chaos schon vorprogrammiert. Bürgermeister Fischkal will erst einmal abwarten, wie sich das einspielt. Er rechnet damit, dass mit der Eröffnung maximal zwei Gruppen einziehen und die Belegung nach und nach wachsen werde. Sabina König (Grüne) und Paul Sänger (FW) erinnerten daran, dass an der nahen Aischgrundhalle ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Nach dem Zeitplan der Architektin kann mit dem Umbau im April 2016 begonnen werden. Im September soll der Kindergarten einziehen können.