Bei der Wehr geht's spritzig zu

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Spritzig ging es in der Feuerwehrsatire "Der Grillclub mit dem roten Auto" zu. Foto: Werner Reißaus
Spritzig ging es in der Feuerwehrsatire "Der Grillclub mit dem roten Auto" zu.  Foto: Werner Reißaus

Die Laienspielgruppe Neuenmarkt landet mit der Satire "Der Grillclub mit dem roten Auto" einen Volltreffer.

Mit der wahrhaft spritzigen Feuerwehrsatire "Der Grillclub mit dem roten Auto" hat die Laienspielgruppe Neuenmarkt einen Volltreffer gelandet. Die Premiere war umjubelt, die Besucher konnten herzhaft lachen. Regisseur Konrad Sauerteig hatten den Darstellern einmal mehr die Rollen auf den Leib geschrieben, und auch das Lokalkolorit kam nicht zu kurz.

Wie der Titel vermuten lässt, spielt die Geschichte im Feuerwehrmilieu. Die Aktiven trauern um ihren Brandmeister, auf den vakanten Posten lauert Oberlöschmeister Knut Knollenknacker, den Steffen Werner mit großer Routine verkörpert.

Tolles Mienenspiel

Ihm zur Seite steht Harry Pichler (Alexander Hollweg in einer Paraderolle), der aber mehr mit dem Beheizen des Grills und der Befüllung des Kühlschranks beschäftigt ist. Allein Hollwegs Mienenspiel ist das Eintrittsgeld wert. Unterstützung erhalten die beiden von Anwärter Bastian Müller (Florian Grieshammer).

Leider verlaufen die Einsätze nicht immer nach Plan. Einmal rückt man ohne Schläuche aus, ein anderes Mal wurde das Löschauto verliehen.

Dass die Wehrmänner nur zu dritt sind, ist ihnen egal, jeder einzelne ist stolz auf die kleine Ortswehr. Und dass sie außer Biertrinken und Grillen kaum etwas zuwege bringen, juckt niemanden - der Schlendrian ist an der Tagesordnung.

Erst als Kreisbrandmeister Alfons Schaaf (Manfred Kaiser) auftaucht, hat der Spaß ein Ende. Dieser ernennt eine bis dahin unbekannte Frau (Hannah Kreuzer) zur Ortsbrandmeisterin. Knut, Bastian und Harry sind geschockt. Nicht nur, dass die Neue Bier und Grillfleisch scheut wie der Teufel das Weihwasser, nein, die neue Chefin krempelt den "Sauhaufen" fortan auch noch gehörig um.

Frauen stiften Verwirrung

Dann treten auch noch die Ehefrauen der Floriansjünger (Sigrid Biener und Patricia Lerner) der Feuerwehr bei. Damit nicht genug, müssen die Männer ihr Können bei einer internen Feuerwehrolympiade gegen ihre eigenen Frauen unter Beweis stellen. Zwischen den neuen und alten Aktiven beginnt ein ungleicher Geschlechterkampf, der für die Männer zur ernsten Zerreißprobe wird.

Zu dem ganzen "Theater" passte auch Barbara Hahn als Dorftratsche trefflich. Auflockernd und köstlich zugleich die alten Bierlieder, die bei einer Kerwa gesungen wurden. Dabei gelingt es den Männern, die junge Kommandantin "abzufüllen". Damit nimmt das Stück nochmals richtig Fahrt auf.

Einzelne Akteure jetzt herauszuheben, wäre unfair, denn alle gaben ihr Bestes und begeisterten die Besucher.

Für die Technik sorgte Christopher Kreuzer. Rico Küster sowie Konrad Sauerteig waren nur in kleinen Rollen sehen, waren zum Beispiel beim Aufbau für die Feuerwehrolympiade behilflich.

Es war kein Wunder, dass Konrad Sauerteig als Regisseur mit den gezeigten Leistungen mehr als zufrieden war: "Alle haben zum Ende der Proben nochmals eins draufgesetzt und waren auf den Punkt fit. Wir haben aber auch mit dem Stück den Nagel auf den Kopf und den Geschmack unserer Besucher getroffen. Wir spielten in den letzten Jahren viele Verwechslungskomödien, die Feuerwehrsatire ist ein Stück, in dem kein Klischee ausgelassen wird."

Einen großen Dank richtete Sauerteig an die Feuerwehr Neuenmarkt, die mit vielen Bekleidungsstücken und typischen Utensilien behilflich war und damit die Satire auch optisch rund machte.