Wilhelmsthal/Gifting — Wegen der Bauarbeiten an der KC3 nach Gifting muss nicht nur der Verkehr, sondern seit Ende vergangener Woche auch die an der Straße fließende Kemnitz umgeleitet werden. Sehr zum Ärger von Hermann Lang: Man habe die Fische vergessen. Lang ist der Verpächter des Gewässers, in dem "Forellen, Krebse und vielleicht sogar Aale" leben, und wurde von der Umleitung nicht informiert, nur durch Zufall habe er davon erfahren.
Lang befürchtet, dass die meisten Fische die Umleitung der Kremnitz in den Mühlbach - weg von der Straße, hinter der Kugelmühle entlang - nicht überlebt hätten. Musste doch die Kremnitz dazu aufgestaut und somit nahezu trockengelegt werden.
Dem guten Draht zu einem der Baggerführer der Baufirma sei es zu verdanken, dass die Fische, die möglicherweise überlebt haben, während der Bauarbeiten in ein Wasserloch umgesiedelt werden können, das ein paar Hundert Meter flussaufwärts bei der Kugelmühle entstanden ist. Gebaggert vom Bauarbeiter, der, sagt Lang, selbst Angler sei und die Problematik verstanden habe.
Die Umleitung des Flusses, der aus Richtung Gifting kommend auf der linken Seite fließt, wurde notwendig, da der gegenüberliegende Berg als Schutzgebiet eingestuft wurde und während der Bauarbeiten nicht angetastet werden darf. Die nötige Schutzmauer kann so nicht in den Berg gebaut werden, sondern muss auf Seiten des Flusses errichtet werden. Da Beton jedoch nicht trocknet, wenn darunter ein Gewässer fließt, wurde die Umleitung erforderlich.
Das Wasserwirtschaftsamt weiß von der nötigen Umleitung, ein Antrag liege vor, verweist aber als Entscheidungsinstanz auf das Landratsamt.
Dort war auf Nachfrage keine Antwort zu der Flussumleitung zu bekommen.
Mit der Feuerwehr hat Lang vereinbart, dass sie den Rest des Wassers, das noch in der Kremnitz fließt, abpumpe und er dann die Fische, die noch überlebt haben, in das gebaggerte Loch setzen kann.
ag