Beharrlich auf vielen Feldern

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Caritasdirektor Gerhard Öhlein bei seiner Laudatio für den scheidenden Coburger Kreis-Caritas-Geschäftsführer Richard Reich, der während der Reden auf dem Plakat rechts stets präsent war. Foto: Martin Koch
Caritasdirektor Gerhard Öhlein bei seiner Laudatio für den scheidenden Coburger Kreis-Caritas-Geschäftsführer Richard Reich, der während der Reden auf dem Plakat rechts stets präsent war.  Foto: Martin Koch

Richard Reich, Geschäftsführer des Caritas-Kreisverbands Coburg, geht demnächst in Ruhestand.

Richard Reich war 35 Jahre lang Geschäftsführer des Kreisverbands Coburg der Caritas in Coburg Stadt und Land. Er war der beliebte Chef von gut 900 Caritas-Mitarbeitenden im Coburger Land und in Lichtenfels, die ihm zusammen mit der Geistlichkeit, der Kommunalpolitik sowie der Fachöffentlichkeit am Freitag im Dekanats- und Pfarrzentrum St. Augustin am Coburger Hofgarten einen bewegenden Abschied bereitet haben.
Man könnte fast meinen, das Amt an der Spitze der Caritas war die zentrale Lebensstellung von Richard Reich. Das stimmt nur fast. Nebenbei konnte man am Freitag erfahren, dass der gebürtige Eberner ursprünglich Elektriker gelernt und in dieser Rolle auch am Bau des Eberner Freibades mitgewirkt hat. Dann hat sich aber seine soziale Ader durchgesetzt. Richard Reich studierte an der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität und vor allem auch an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften.
Sein beruflicher Werdegang führte ihn schließlich zur Caritas nach Coburg. Und wenn ein studierter Kreisgeschäftsführer auch mal eine Glühbirne wechseln oder eine Steckdose anschließen kann, das ist ja grundsätzlich nicht verkehrt.
Die vielen Lobreden, die bei diesem Anlass zwangsläufig gehalten wurden, nahm Richard Reich nicht für sich persönlich in Anspruch. "Das große Pfund der Caritas sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", stellte Reich heraus. "Sie, ob im Hauptamt oder im Ehrenamt, geben der Caritas ein Gesicht." Er sei dankbar dafür, ein Teil der großen Caritas-Familie sein und bleiben zu dürfen. "Uns war es immer wichtig, die Sache der Caritas gemeinsam voranzutreiben und zu tragen."
Es sei stets das zentrale Anliegen der Caritas, Not sehen und zu handeln. "Daraus ist erwachsen ein vielfältiges und bedarfsgerechtes Netzwerk sozialer Hilfen hier vor Ort", sagte Reich weiter. "Unsere Dienste und Einrichtungen setzen somit an unterschiedlichen Lebenslagen mit dem Ziel an, die selbstbestimmte Teilhabe und soziale Integration der Hilfe suchenden Menschen zu ermöglichen."
Reichs designierter Nachfolger als Caritas-Kreisgeschäftsführer, Norbert Hartz, bescheinigte seinem Vorgänger Herz, Sachverstand und enormes Engagement für die Menschen in der Region. "Er hat stets Impulse im gesellschaftlichen und politischen Leben gesetzt und war immer wieder Mahner und Gestalter."
Hermann Beckering, Vorsitzender des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Coburg wies auf einige Höhepunkte im Wirken Reichs hin. Er nannte unter anderem die Generalsanierung des Seniorenheimes St. Josef, das Kinderhaus Leo am Hofgarten und schließlich das stationäre Hospiz sowie die Stadtteilsarbeit in Wüstenahorn und Creidlitz. Beckering fügte noch hinzu: "Modernes Management und der Dienst am Nächsten sind für ihn keine Widersprüche."
Gerhard Öhlein, Caritas-Direktor im Erzbistum Bamberg, würdigte die Beharrlichkeit, mit der Reich seine Projekte vorangetrieben habe. Er überreichte Reiche eine Dankesmedaille der Caritas. Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) lobte den Beitrag Reichs für die Fortentwicklung der sozialen Landschaft in Coburg. Weitere Grußworte sprachen Diakon Franz K. Schön vom Diakonischen Werk Coburg, der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach, die SPD-Landtagsabgeordnete und VdK-Kreisvorsitzende Susann Biedefeld, Regina Lauer von der Mitarbeitervertretung der Caritas, Peter Ehmann von der Caritas in Forchheim und Dekan Roland Huth. Musikalische Beiträge gab es vom Unterstufenchor des Gymnasiums Alexandrinum und vom Kinderhaus Leo.