Bauvoranfrage bringt Gemeinderat in die Zwickmühle

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Als sehr überschaubar zeigte sich die Agenda der jüngsten Gemeinderatsitzung in Wiesenthau. Letztlich konzentrierte sich die Diskussion auf die Voranfrage d...

Als sehr überschaubar zeigte sich die Agenda der jüngsten Gemeinderatsitzung in Wiesenthau. Letztlich konzentrierte sich die Diskussion auf die Voranfrage der Erweiterung eines bestehenden Einfamilienhauses zu einem Zweifamilienhaus auf dem Grundstück 421/10 in Schlaifhausen.
Der Anbau ist quasi ein zweites Gebäude, das teilweise deutlich im Außenbereich des Bebauungsplans auf dem Gebiet Dorfäcker liegt. Die Gemeinde Wiesenthau bemühte sich über Jahrzehnte, dieses Gebiet als Bauland zu gewinnen, scheiterte letztlich aber an den Grundbesitzern, die nicht bereit waren, das Land zur Verfügung zu stellen.
Seit langer Zeit gab es immer wieder Ausnahmen und Abweichungen zum Bebauungsplan. Vor ziemlich genau einem Jahr beschloss der Gemeinderat, künftig definitiv keine Ausnahmen mehr zuzulassen und nach klaren Planungsgrundlagen zu arbeiten. Jetzt kommt der erste Fall einer Ausnahme nach dem Beschluss auf den Tisch und schon bringt es den Rat in Nöte.
"Nicht päpstlicher sein als der Papst, jungen Familien eine Chance geben", plädiert zweiter Bürgermeister Hans Schütz (FW) zu Gunsten der Voranfrage. Christian Weisel (JB) sieht hier keine gravierende Abweichung, da es ja nur ein Anbau sei. Dieser Idee folgten geschlossen alle Gemeinderäte von Schlaifhausen und auch Gerhard Lassner (BG Wiesenthau). Wenig Verständnis dafür zeigten die übrigen fünf Gemeinderäte aus Wiesenthau für dieses wankelmütige Verhalten. "Wir beschließen etwas, um es beim nächsten Fall gleich wieder zu lassen", sagten sie und schütteln ungläubig den Kopf.
Bürgermeister Bernd Drummer (BG Wiesenthau) bedauert die Situation für die bauwilligen jungen Leute. Man habe nach vergeblichen Mühen beschlossen, dass die Dorfäcker endgültig gestorben seien. "Machen wir hier eine Ausnahme, woanders wieder nicht, was kommt dann als Nächstes", fragte er in die Runde. Mit immer neuen Ausnahmen schaffe man auch immer mehr Widersprüche, was letztlich keine Lösung sein kann. Bernd Drummer bemüht sich offensichtlich um eine geradlinige Kommunalpolitik. Entlastung kann dabei auch ein neues Baugebiet bringen. Der Bedarf und die Notwendigkeit sind gegeben, ein Ergebnis aber noch nicht in Sicht. Die Abstimmung endete mit 7: 5 für die Voranfrage. Es wird dazu noch Gesprächsbedarf gaben bei der geplanten Klausurtagung am 12. November im Hotel Ehrenbürg in Schlaifhausen. Dort werden auch weitere Themen zur Sprache kommen wie die Förderung des Ehrenamtes.
Mit der Betreuung der Wanderwege beauftragte die Gemeinde die Wegewarte des FSV, Ortsgruppe Forchheim.