Bauen im Baiersdorfer Osten?

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Es gibt ein Bebauungskonzept für 50 Reihenhäuser in Hagenau. Der Norma-Supermarkt will umziehen.

Isek (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) wird's richten. Jedenfalls schien der Baiersdorfer Stadtrat in seiner letzten Sitzung des Jahres weitgehend dieser Meinung zu sein. Das Gremium verwies ein Bebauungskonzept mit 50 Reihenhäusern in Hagenau und die Verlagerung des Norma-Supermarktes vom Stadtnorden in den Osten in diesen Bürgerbeteiligungsprozess.

Eine Tochterfirma von Mauss-Bau und Sontowski und Partner will am Hagenauer Weg Häuser für junge Familien bauen. Es soll nur zwei Typen geben und weder Keller noch Sonderwünsche. Ab 300 000 Euro sollen die Reihenhäuser mit etwa 150 Quadratmetern Grund kosten. Die Eigentümer der Grundstücke dort - mit Ausnahme des Einzelgehöfts Drummer, um das herum das Baugebiet liegen soll, - sind laut Firmenvertreter im Boot, zumindest, was die Erschließung angeht. Karl-Heinz Roll (ÖWG) erinnerte an den Grundsatzbeschluss des Rats, nur dort Gelände zu Bauland zu entwickeln, wo der Grund im Besitz der Stadt sei. Mit der Vorstellung dieses Vorhabens gehe man nun den umgekehrten Weg.

Ihm stimmte Jürgen Maiss (FW) zu, der meinte, dass man durch Aufnahme in das Isek-Verfahren genügend Zeit zum Diskutieren habe. Er mahnte Überlegungen zur Infrastruktur an, da die Zufahrt über die Egerlandstraße erfolgen müsse.

Die potenzielle Hochwassergefahr brachte Angelika Lösel (FW) ein. Am Rande des Geländes war es bei der Flut 2007 zu Aufstauungen gekommen. Deshalb wollte man, so Bürgermeister Andreas Galster (CSU), zusammen mit Langensendelbach den Graben dort ertüchtigen, falls es eine Bebauung in Hagenau Richtung Nachbargemeinde gebe.

Die Norma will ihren Standort wechseln, denn im Stadtnorden gibt es ein Überangebot an Lebensmittelmärkten. Vor einiger Zeit wurde ein Konzept für die Lage östlich der Gewerbegebiete Münchswiesen an der Staatsstraße nach Hagenau dem Stadtrat vorgestellt. Es sollte überarbeitet werden; doch auch der neue Entwurf mit weniger Parkplätzen und mehr Grün fand keine Ratsmehrheit. Stattdessen stieg man in eine Grundsatzdiskussion ein, ob überhaupt Bedarf im Osten vorhanden sei, da der Discounter nur von der Hut aus fußläufig zu erreichen sei und so wohl nur mehr Verkehr entstehe, insbesondere dann, wenn dort die einzige Postfiliale für Baiersdorf ihren Sitz hätte.

"Ich habe das Gefühl, wir fangen wieder bei Null an", kommentierte Dorothea Neubauer (CSU) die Einwände aus den anderen Fraktionen. Auch Galster reagierte mit Verwunderung. Der Stadtrat müsse irgendwann Farbe bekennen, ob er eine Entwicklung im Osten des Stadtgebiets wolle. Spätestens im Juni müsse er über die Ergebnisse des Isek-Prozesses entscheiden.

"Wer keine Entwicklung will, soll es laut sagen", sagte Bürgermeister Andreas Galster. Man entschied sich einstimmig fürs Vertagen.