Neubau eines Feuerwehrgerätehauses, Sanierung des Bauhofs, dazu Pfarr- und Gemeindebücherei in Lichteneiche: An großen Projekten in der Großgemeinde mangelt es nicht - und zum Nulltarif gibt's schon gar nichts.
Nachhaltige Projekte in der kommunalen Daseinsvorsorge sind meist nicht ganz billig, aber sie rechnen sich ja auch auf lange Sicht. Insofern war der Gemeinderat von Memmelsdorf in seiner ersten Sitzung im Kalenderjahr 2021 nicht zu beneiden. Denn die Projekte, die auf der Tagesordnung standen, werden den Rat noch öfter beschäftigen und sie kosten ordentlich Geld.
Allesamt sind es aber keine Prestigeprojekte, sondern pure Notwendigkeiten, wenn die Kommune lebenswert bleiben soll und ihre Bürger nachhaltig an die Heimatgemeinde binden will. Bauamtschef Stephan Walz hob denn auch gleich den größten Brocken ins Bild auf die große Leinwand im Tagungslokal Seehofhalle. Zum Standort und zum Bau eines neuen Feuerwehrhauses für die Memmelsdorfer Floriansjünger hat sich Walz Gedanken gemacht und sie auch gleich noch in anschaulichen Planzeichnungen fixiert. Am nördlichen Ortsausgang soll demnach das neue Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde entstehen. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bauhof der Gemeinde.
Das wäre aber noch nicht aufregend neu gewesen, hat man darüber doch schon im vergangenen Kalenderjahr beraten. Nun aber konnte Walz eine neue Variante zu Standort und Gebäudearchitektur des Feuerwehrhauses präsentieren, die die Räte unisono mit anerkennender Zustimmung aufnahmen. Nördlich des Bauhofes soll das neue Haus entstehen. Die Zufahrt für die Wehrangehörigen würde dann über die Bahnhofstraße geführt und die Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge könnte ungehindert und schnell auf die Staatsstraße erfolgen.
Konzept überzeugt Räte
Dieses Konzept konnte überzeugen. Zumal Walz auch gleich noch eine Visualisierung einspielte, die das neue Gebäude an der Staatsstraße als repräsentative Landmarke leuchten lässt. Um die 3,8 Millionen Euro werde das Feuerwehrhaus wohl kosten, so Walz. Der staatliche Zuschuss könnte sich bei sechs vorgesehenen Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge auf ungefähr 450 000 Euro belaufen, fügte Walz hinzu. Bleibt noch ein ordentlicher Brocken für die Gemeinde übrig, wie Alfons Distler (VWG) anmerkte. Was aber weder ihn noch die übrigen Ratsmitglieder davon abhalten konnte, der vorgelegten Vorplanung ihren Segen zu geben.
Wenn alles reibungslos laufe, so Walz, dann könnte im kommenden Jahr der Baubeginn sein und 2024 der Bezug erfolgen. Der Vorteil bei einer derartigen Maßnahme ist immer, dass die Gemeindefinanzen nicht gesprengt werden, sondern die Haushaltsmittel entsprechend vorausschauend eingeplant werden können. Die Sanierung des 1984 errichteten Bauhofs der Gemeinde wird erst in Angriff genommen, wenn die Neubaumaßnahme für die Feuerwehr abgeschlossen ist. 2024 wird das Bauhof-Ensemble dann vierzig Jahre alt sein, so dass spätestens da mit einer vor allem auch technischen Ertüchtigung des Gebäudekomplexes zu rechnen wäre, erklärte Bauamtschef Walz.