Den Gefallenen am Soldatengrab im Wald gedacht

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Oberhaids Bürgermeister Carsten Joneitis, die Zeitzeugen Alois und Ludwig Förtsch, Gemeinderat Ernst Ringel und die Reservistenabordnung der RK Oberhaid am Soldatengrab im Wald
Oberhaids Bürgermeister Carsten Joneitis, die Zeitzeugen Alois und Ludwig Förtsch, Gemeinderat Ernst Ringel und die Reservistenabordnung der RK Oberhaid am Soldatengrab im Wald
Peter Vietze

Bis Mai 1984 pflegte ein Heimatvertriebener das Soldatengrab im Wald bei Sandhof, ab Mai 1984 übernahm die Reservistenkameradschaft Oberhaid diese Aufgabe. Kürzlich war es wieder soweit. Zum 40 Mal...

Bis Mai 1984 pflegte ein Heimatvertriebener das Soldatengrab im Wald bei Sandhof, ab Mai 1984 übernahm die Reservistenkameradschaft Oberhaid diese Aufgabe.

Kürzlich war es wieder soweit. Zum 40 Mal machte sich eine Abordnung der Reservistenkameradschaft Oberhaid mit ihrem Vorsitzenden Klaus Millich und Bürgermeister Carsten Joneitis unter der Führung von Stabsfeldwebel der Reserve Andreas Reichelt auf den Weg von Sandhof zum Soldatengrab im Wald.

Gefechte bei Oberhaid

Noch am 13. April 1945 starben in der Nähe des Sandhofes sechs deutsche Soldaten bei dem vergeblichen Versuch, die amerikanischen Truppen aufzuhalten. Vielleicht durch diese Ereignisse alarmiert, meldete die US-Armee „größere Gefechte“ bei Oberhaid.

Damit rechtfertigte sie im Nachhinein auch den Artilleriebeschuss von Oberhaid am 12. April 1945. Am 13. April 1945 rückte die US-Armee trotz Straßensperren widerstandslos in Oberhaid ein.

Der Zweite Weltkrieg war für Oberhaid – wie in ganz Deutschland – ebenso zu Ende wie die NS-Herrschaft. Das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof erinnert an 89 gefallene Oberhaider, das kleine Soldatengrab im Wald bei Sandhof an die dort gefallenen sechs Soldaten. Letztere wurden später alle in ihre Heimatorte umgebettet. Eine Gedenktafel für die „Verfolgten der Naziherrschaft“ (mindestens acht Oberhaider) wie zum Beispiel am Alten Rathaus in Bamberg gibt es in Oberhaid nicht.

Drei Salutschüsse

Die Gedenkreden am Grab hielten der ehemalige Vorsitzende der RK Robert Pickel und der Bürgermeister der Gemeinde Oberhaid Carsten Joneitis.

Umrahmt wurde die Gedenkfeier von Berichten ehemaliger Zeitzeugen, dem heute 91-jährigen Ludwig Förtsch und seinem 89-jährigen Bruder Alois Förtsch, die als Kinder im Alter von elf bzw. neun Jahren das Geschehen miterlebt hatten.

Mit den drei Strophen des Liedes „Ich habe einen Kameraden“, gespielt auf der Trompete von Musiklehrer Michael Bodlik, und den dazu gehörenden drei Böllerschüssen von Edgar Jander, Michael Mojano und Uwe Ullrich endete die Gedenkfeier. pv