Bald ein belebter Platz?

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Die optische Aufwertung des Theaterplatzes in Bad Kissingen ist eines von vier Projekten, mit denen sich die Stadt auf ein Förderprogramm beworben hat.
Die optische Aufwertung des Theaterplatzes in Bad Kissingen ist eines von vier Projekten, mit denen sich die Stadt auf ein Förderprogramm beworben hat.
Johannes Schlereth

Kommunalpolitik Das Leben in der Stadt halten - das Ziel verfolgt ein Förderprogramm des Freistaates. Bad Kissingen hat sich mit mehreren Projekten auf die Jagd nach den begehrten Geldern gemacht.

Dass die Stadt einige Ecken hat, die optisch ansprechender sein könnten, ist Grundtenor unter den Bad Kissingern. Nun hat sich die Stadt für ein Sonderförderprogramm beworben. Der Fonds hat ein Volumen von 100 Millionen Euro. Ob davon Gelder in Bad Kissingen landen, ist allerdings noch unklar. Das entscheidet sich im Juli. "Es läuft nach dem Windhundprinzip ab", sagte der geschäftsleitende Beamte Bad Kissingens, Gerhard Schneider. Kurzum: Wer zuerst den Antrag stellt, bekommt Geld. Gelingt es, Mittel vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr abzugreifen, möchte die Stadt vier Projekte angehen.Die Vorhaben, mit denen die Verwaltung sich Chancen erhofft, umfassen die optische Aufwertung eines prominenten Platzes, Immobilien und Technik.

"Wir werfen mal die Kugel ins Spiel, was rauskommt, wissen wir noch nicht", sagte Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD). Das größte eingereichte Projekt ist der Theaterplatz. Mit etwa 350 000 Euro Kosten kalkuliert hier die Verwaltung. Stadträtin Martina Greubel (DBK) erkundigte sich hier nach dem Eigenanteil der Stadt. Dirk Vogel verwies darauf, dass 90 Prozent Förderung möglich seien. Gerhard Schneider fügte hinzu, dass es bislang wegen der Fördermodalitäten unklar ist, ob die Stadt zehn Prozent der Kosten aus eigener Tasche finanzieren muss.

Vier Projekte

Am Theaterplatz soll sich - so das Konzept - einiges verändern. Im Gespräch ist die Neugestaltung des Areals inklusive der Brunnen, der Sitzbänke und etwa der Bepflanzung. Der Bad Kissinger Rathauschef machte deutlich: "Dort ließe sich die Situation baulich leicht optimieren." Jedoch mahnte er an, dass die Informationen rund um das Förderprogramm lediglich zur Kenntnisnahme seien. "Das heißt nicht, dass wir den Theaterplatz machen. Was letztlich an Geld kommt, wissen wir noch nicht."

Das zweite Projekt ist ein stadteigenes, flächendeckendes und kostenloses WLan-Netz - etwa für Smartphones. "Es gibt zwar das Bayern WLan. Aber da fliegt man oft raus", sagte der Oberbürgermeister. Nach einer ersten Schätzung seitens des Rathauses bräuchte es im Stadtgebiet etwa 40 bis 50 Zugangspunkte zu dem Netzwerk. Die Kosten für das Vorhaben liegen bei rund 300 000 Euro.

Auch das Bad Kissinger Aushängeschild - der Kissinger Sommer - findet bei dem Förderprogramm möglicherweise Berücksichtigung. Die Verwaltung wünscht sich eine Medienanlage für etwa 130 000 Euro, um beispielsweise Konzerte auf dem Marktplatz und im Innenhof des Luitpoldbades zu übertragen. "Damit wäre ein niedrigschwelliger Zugang zum Kissinger Sommer möglich. Die Übertragung schaffen wir zwar heuer schon - aber mit einer eigenen Anlage gelingt das dauerhaft", kommentierte Dirk Vogel das Projekt. Eine Frage zur Medienanlage und der Konzertübertragung hatte Peter Eggen (AfD). Er hatte den Eindruck, dass der Intendant des Kissinger Sommers, Alexander Steinbeis, eine Übertragung der Konzerte nicht unbedingt wolle. Dirk Vogel dementierte das deutlich.

Gibt es Geld für Bad Kissingen, möchte die Stadt auch dem Leerstand in der Innenstadt den Kampf ansagen. Dafür rechnet sie mit Kosten von etwa 75 000 Euro. Der Plan ist, dass die Stadt Ladenfläche anmietet. Diese wird den Mietern dann vergünstigt zur Verfügung gestellt. So soll ein Raum für Co-Working Space - also für ein Startup-Unternehmen - entstehen und Räume für zwei Pop-Up Stores.

Keine dauerhaften Geschäfte

Dabei handelt es sich um kurzfristige, provisorische Einzelhandelsgeschäfte, wie es sie in Großstädten bereits gibt. Pop-Up Stores sind zeitlich auf einige Tage oder Wochen angelegt. Schließt der Laden, kommt der nächste nach.