Spannend war wieder laut Pressemitteilung das Stadtgespräch der CSU, zu dem Ulrich Kutz, Mitglied des Vorstandes, eingeladen hatte. Das Thema lautete: Medienpolitik am Beispiel des ZDF. Eingeladen war Steffen Hörtler, CSU-Vorsitzender und Stiftungsdirektor der Stiftung Heiligenhof. An diesem Tag war er in seiner Funktion als Mitglied im Aufsichtsrat des ZDF gekommen.
Sehr ausführlich und mit Hand-out informierte er über den Aufbau und die verschiedenen Funktionen im ZDF. Hörtler ist einer von 60 Mitgliedern im Fernsehrat, der unter anderem den Intendanten wählt, diesen bei Programmfragen berät und aktiv an Richtlinien und Programmgrundsätzen mitarbeitet. Aber auch Genehmigungsverfahren für neue oder veränderte Telemedien-Angebote werden dort behandelt. Neu war für die Anwesenden der Bericht über die roten und schwarzen Freundeskreise im Fernsehrat.
Ganz bewusst arbeitet Steffen Hörtler im Finanzausschuss mit, wo es um die Verwendung der Gelder geht. Es gibt Ausgaben von ca. 2,5 Milliarden Euro. Er berichtete, dass der Mammutanteil des Fernseh- und Rundfunkbeitrages an die ARD geht, da diese in jedem Bundesland eine Programmstruktur betreibt, das ZDF jedoch nur einmal zentral. Sehr hohe Pensionsrückstellungen scheinen die wirtschaftliche Zukunft zu bedrohen.
Vor allem versucht Hörtler seinen Einfluss jedoch bei der Programmdirektion einzubringen. Dabei gibt es sehr große und für die Zuschauer deutlich sichtbare Unterschiede in der Berichterstattung.
Auf die Frage der Diskussionsteilnehmer, wie wir als Zuschauer und Bürger Einfluss nehmen können, verwies Hörtler auf die Möglichkeit der „Programmbeschwerde“. Diese müsse an den Fernsehrat gerichtet werden. Wichtig ist laut Hörtler, dass konkret auf die jeweilige Sendung Bezug genommen wird. Man sollte schreiben, wann und unter welchem Titel die Sendung erschienen ist, was der konkrete Grund der Beschwerde ist und gegen welchen Grundsatz des ZDF in dieser Sendung verstoßen wurde. Wenn diese Punkte beachtet werden, sei eine Bearbeitung höchstwahrscheinlich. Allgemeine Schreiben an das ZDF oder die Fernsehsender würden nicht zur Kenntnis genommen. Die Eingaben müssten unter zdf-service.de/kontakt/ eingereicht werden.
Am Ende wurde auf das nächste Stadtgespräch am 4. Dezember hingewiesen. Als Gäste haben sich Mario Götz, CSU-Kandidat bei der nächsten Wahl des Landrats, und André Kiesel, der CSU-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters, angekündigt. red