Das Weihnachtskonzert der Stadtkapelle mit dem neuen Dirigenten Christian Metz, das diese traditionell eigentlich am vierten Advent aufführt, nahmen die Musiker heuer vorweg. Auch die Location wechselte. Üblicherweise in der Stadtpfarrkirche St. Johannes etabliert, traten die Musici diesmal im Großen Saal der Bayerischen Musikakademie auf. Warum? Die Kirche zu beheizen, dauert lange und ist teuer. Der Saal der Musikakademie war die adäquate Variante für das Orchester. Vorstandsmitglied Kerstin Becker übernahm die Moderation beim „musikalischen Verwöhnmenü mit mehreren Gängen“. In ihrer Begrüßung zeigte sie sich „überwältig von dem Besucherandrang“. Den Auftritt kleidete sie in eine Vielzahl lukullischer Musik-Häppchen, die mal feierlich, traditionell , beschwingt oder auch mal amerikanisch zuckerig-süß serviert wurden.
Mit „Showdown for Band“ erklangen zunächst unterhaltsame Klänge, gefällige Melodien und herausfordernde Rhythmik. Dem rasanten Opening folgte der feierliche „Canterbury-Choral“, eine Ode auf die prachtvolle, 1400 Jahre alte Kathedrale in der gleichnamigen südostenglischen Stadt. Orgel- und Chorkonzerte in dieser Kathedrale hinterlassen bei Zuhörern nachhaltige Eindrücke – übrigens auch dem Komponisten Jan van der Roost, der die tonalen Impressionen zu diesem Werk verarbeitete.
In „La Storia“ flocht das Orchester Erfolgsschlager und Quotenhits sowie Unterhaltungsklassiker aus dem eigenen Notenarchiv und früheren Konzerten ein. Beispiele waren „ ABBA Gold“ und „Cream of Clapton“, „Double Dutch“ und „Glasnost“ von Dizzy Stratford und „Kraftwerk“ – nicht die deutsche Rockband aus den 70er Jahren, sondern ein Kompositionsauftrag für den Musikverein Grafenrheinfeld und das dortige AKW .
In Erinnerung an ehemalige Dirigenten der Stadtkapelle nannte die Moderatorin Werke von Jacob de Haan, die gerne von den heimischen Musikern aufgenommen wurden.