Naturschutz und Tourismus gehen Hand in Hand am „Grünen Band“

2 Min
Erste Trekkingplätze sind in Empfertshausen sowie Zeltmöglichkeiten in der Erlebniswelt Rhönwald in Kaltenwestheim entstanden.
Erste Trekkingplätze sind in Empfertshausen sowie Zeltmöglichkeiten in der Erlebniswelt Rhönwald in Kaltenwestheim entstanden.
Mathias Schmidt

Mit einem gemeinsamen Projekt haben die Stiftung Naturschutz Thüringen und die Rhön GmbH neue Wege aufgezeigt, wie Naturschutz und Tourismus erfolgreich miteinander kombiniert werden können. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes Rhön-Grabfeld hervor.

Unter dem Titel „Naherholung am Grünen Band“ wurden über mehrere Monate hinweg Erlebnisse entwickelt und erste Angebote buchbar gemacht, wie es heißt. Das Projekt war ein Pilotvorhaben für die Region und soll Impulse weit über die Rhön hinaus geben.

Erlebniskarte erstellt

Eine zentrale Zielsetzung bestand darin, die Vielfalt am Grünen Band Thüringen greifbar zu machen. Hierfür wurde die neue Erlebniskarte „Grünes Band Rhön“ erstellt, die Wanderungen, Radtouren, Kulturstätten und Einkehrmöglichkeiten zwischen Vacha und Behrungen übersichtlich zusammenfasst. Diese Karte unterstreicht, dass das Grüne Band mehr als ein Naturraum ist – es ist auch ein Ort lebendiger Erinnerungskultur, so die Pressemitteilung.

„Das Grüne Band Thüringen ist nicht nur ein einzigartiger Naturraum, sondern auch ein Ort des Erinnerns und der Begegnung. Mit diesem Projekt konnten wir zeigen, dass nachhaltiger Tourismus und Naturschutz nicht im Widerspruch zueinanderstehen, sondern sich gegenseitig stärken. Die Zusammenarbeit mit der Rhön GmbH ist ein gelungenes Beispiel für regional vernetzte Entwicklung entlang des Grünen Bandes“, sagte Michael Giel, Teamleiter Grünes Band in der Stiftung Naturschutz Thüringen.

Auf Basis der Erlebniskarte wird nun ein umfassendes Erlebniskarten-Projekt initiiert, bei dem die Thüringer Regionen entlang des Grünen Bandes eine gemeinsame Ausarbeitung anstreben. Martina Klüber-Wibelitz, Produktmanagerin bei der Rhön GmbH, erklärte: „Das Grüne Band lebt von den Menschen, die es mit Wissen, Leidenschaft und Engagement vermitteln. Die Naturführerinnen und Naturführer sind dabei unverzichtbare Botschafter.“

Buchbare Erlebnisse

Ein weiterer Erfolg des Projekts ist die Entwicklung erster buchbarer Erlebnisangebote, wie es heißt. Speziell geschulte Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer bieten Gästen, Einheimischen und Gastgebern die Möglichkeit, die ökologischen, historischen und kulturellen Besonderheiten des Grünen Bandes zu erleben. Dank eines neuen Buchungssystems können diese Angebote künftig online gefunden und gebucht werden.

„Das Projekt hat ein wichtiges Puzzleteil in der touristischen Vermarktung der Rhön geschlossen. So wurden die naturverträglichen Angebote rund um die ehemalige innerdeutsche Grenze nicht nur gesammelt, sondern vor allem auch entwickelt. Besucher erwartet heute neben Führungen an einzigartigen Orten der Erinnerungskultur und in einer atemberaubenden, artenreichen Landschaft auch kulinarische Genüsse der Region – ganz im Sinne des Unesco-Biosphärenreservats Rhön“, so Ulrike Schade, Leiterin der Biosphärenreservat-Verwaltung Thüringen.

Auch die Idee, das Grüne Band für Mehrtagestouren attraktiv zu machen, wurde erfolgreich umgesetzt. So entstanden erste Trekkingplätze in Empfertshausen sowie Zeltmöglichkeiten in der Erlebniswelt Rhönwald in Kaltenwestheim. Die Rhön GmbH unterstützte bei der Konzeption, der Standortsuche und der Vernetzung dieser naturnahen Übernachtungsangebote. Ziel bleibt es, eine Infrastruktur zu schaffen, die naturverbundenen Gästen entgegenkommt und gleichzeitig den Anforderungen des Naturschutzes gerecht wird, so die Pressemitteilung.

Das Projekt verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Unterschiedliche Verwaltungsstrukturen erforderten aufwendige Abstimmungen, und die Balance zwischen Schutz und Nutzung musste immer wieder neu ausgelotet werden. Die Integration der lokalen Bevölkerung erwies sich dabei als anspruchsvoll, war jedoch entscheidend für den Projekterfolg, wie es heißt.

Das Ende des Projekts markiert den Beginn einer neuen Phase. In den kommenden Monaten stehen folgende Themen im Mittelpunkt:

• Ausbau der digitalen Plattform mit Tourenvorschlägen und Gästebetreuung,

• Erweiterung der buchbaren Erlebnisangebote,

• Stärkung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit sowie

• mehr Sichtbarkeit des Grünen Bandes in der überregionalen Öffentlichkeitsarbeit.

Mehr Informationen

Weitere Informationen sowie detaillierte Touren, digitale Inhalte und Inspiration finden Interessierte unter rhoen.info und im Tourenportal Rhön. Buchbare Angebote sind zudem unter rhoen.info/erlebnisse-buchen verfügbar. red