Ex-AfD-Mitglied berichtet über Parteiausstieg

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Daniela Mahler während ihres Vortrags am FMG.
Daniela Mahler während ihres Vortrags am FMG.
Anika Heimrich

Am Freitag, 10. Oktober 2025, berichtete Daniela Mahler in der Aula des FMG vor rund 90 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen zehn bis zwölf von ihren Erfahrungen in der AfD sowie Gründen für ihren Ausstieg. Dabei gab sie in ihrem etwa einstündigen Vortrag auch persönliche Einblicke in Auswirkungen ihrer Parteimitgliedschaft auf ihr Privatleben und in die schwierige Zeit nach ihrem Austritt.

Mahler erzählte, wie sie über Pegida zur AfD gekommen war, und beschrieb die Parallelwelt, die sich ihr dort eröffnet habe – vor allem gefördert durch die in der Partei weit verbreiteten sogenannten „alternativen Medien“. Anschaulich zeigte sie, wie hier vor allem durch die Verdrehung von Fakten oder starke Vereinfachung komplexer Sachverhalte die Unsicherheiten und Ängste der Menschen bedient und deren Unzufriedenheit geschürt würden.

Mahler ging auch auf die innerparteilichen Mechanismen ein, die sie anfangs noch als offen und am kollegialen Austausch orientiert wahrgenommen habe. Im Laufe der Zeit habe sie jedoch eine zunehmende Radikalisierung, besonders während der Pandemie, sowie eine immer undemokratischer werdende Organisationsstruktur innerhalb der Partei wahrgenommen. Das Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam im Jahr 2023, bei dem der Rechtsextremist Martin Sellner unter anderem vor AfD-Politikern einen „Masterplan zur Remigration“ vorstellte, bezeichnete sie schließlich als Wendepunkt, der sie dazu bewogen habe, aus der Partei auszutreten.

Zudem sprach Mahler über die mediale Darstellung der Partei sowie, dass es Einfluss russischer Akteure auf die von der AfD verbreiteten Inhalte geben solle. In diesem Zusammenhang appellierte sie an einen kritischen und reflektierten Umgang der Schülerinnen und Schüler mit den modernen Social-Media-Plattformen.

In der anschließenden Fragerunde zeigten sich die Schülerinnen und Schüler sehr interessiert und stellten Fragen zu Mahlers weiterem politischen Weg, zu ihrer Haltung in Bezug auf ein mögliches AfD-Verbot sowie zum Umgang mit verbreiteten radikalen oder extremistischen Meinungen. Insbesondere wurde auch die Frage diskutiert, ob Stigmatisierung und Ausgrenzung die Probleme nicht eher verschärfen würden als lösen.

Anika Heimrich, 

                Franz-Miltenberger-

        Gymnasium, Bad Brückenau