Berufe Die ersten „Assistenten im Gastgewerbe“ haben in einer Feierstunde ihre Zertifikate erhalten für die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung in den Dominikus-Ringeisen-Werkstätten.
Die Abschlussfeier des ersten Zertifikatslehrgangs der Dominikus-Ringeisen-Werkstätten am Standort Maria Bildhausen fand im Klostergasthof in Maria Bildhausen statt. Ein Vertreter der IHK Würzburg Schweinfurt überreichte gemeinsam mit den Durchführungskräften und Begleitern des Lehrganges in einer feierlichen Runde die Zertifikate an die Assistenten im Gastgewerbe, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Am ersten Zertifikatslehrgang mit der Bezeichnung „Assistent:in im Gastgewerbe“ haben im vergangenen Ausbildungsjahr vier Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen Maria Bildhausen teilgenommen. Mit großer Leidenschaft und Interesse absolvierten zwei Beschäftigte des Klostergasthofs Maria Bildhausen sowie zwei Beschäftigte der ortsansässigen Zentralküche vor kurzem erfolgreich den Lehrgang.
Eine Entwicklungschance
Gemeinsam mit dem Netzwerk Zertifikatslehrgänge „netZ“, ein Zusammenschluss von Werkstätten für Menschen mit Behinderung, wurde der Zertifikatslehrgang durchgeführt. Das Ziel ist die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in das System der regulären Aus- und Weiterbildung. Dazu stellt die Lebenshilfe Bamberg „integra Mensch“ Zertifikatslehrgänge bereit, die von Kammern oder Fachschulen für betriebsintegrierte Berufsbildungs- und Arbeitsplätze bereits zertifiziert sind und bieten Werkstätten für behinderte Menschen umfassende Unterstützung bei der Umsetzung an.
„Fundierte und am Berufsbildungsgesetz orientierte berufliche Bildungsangebote für Werkstätten für Menschen mit Behinderung stellen gerade in Bezug auf das Bundesteilhabegesetz in Zukunft ein wichtiges Qualitätsmerkmal dar“, beschrieb Matthias Erlwein, Einrichtungsleiter der WfbM Maria Bildhausen, im Rahmen der Abschlussfeier die zukünftigen Chancen und Herausforderungen.
Qualitätsstandards
Die Grundlage jedes Lehrgangs ist ein Curriculum, in dem die Art der Qualifizierung, der Abschluss sowie die Zuordnung in den Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) geregelt sind. „Wir arbeiten mit differenzierten Lernzielen, die eine inhaltliche, zeitliche und niveauorientierte Anpassung an die individuellen Voraussetzungen der Beschäftigten ermöglichen. Die Teilnehmer waren im zurückliegenden Lehrgang dadurch sehr motiviert und zeigten hohe Lernfortschritte“, so Benedikt Gutermuth, Lehrgangsleiter und Fachdienstmitarbeiter der WfbM. Benedikt Gutermuth: „Gemeinsam mit Fachleuten aus den einschlägigen Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes haben wir umfangreiche Lehrbücher entwickelt und diese auf ihren Anwendungsbezug geprüft. Die Teilnehmer können dadurch Kompetenzen erwerben, die sie unmittelbar und produktiv an ihrem Arbeitsplatz einsetzen können. Damit wird sichergestellt, dass das erworbene Wissen zugleich das Wissen ist, das die Unternehmen benötigen. Alle Texte der Lehrbücher sind in leichter Sprache geschrieben. Sie werden vor der Veröffentlichung von einem Prüferteam auf Verständlichkeit überprüft.“
„Jeder Lehrgang besteht aus 12-monatiger fachpraktischer Unterweisung in einem geeigneten Betrieb und begleitend aus mindestens 120 fachtheoretischen und 380 fachpraktischen Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten. Er schließt mit einem praktischen Abschlusstest und einem Fachgespräch ab. Wenn die Teilnehmer diese bestehen, erhalten sie ein Zertifikat der Kammer oder Fachschule, aus dem die Lerninhalte und der Lehrgangsumfang ersichtlich sind. Ein solches Zeugnis gilt bei den Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes als anerkannter Kompetenznachweis. Er gibt den Teilnehmern gesellschaftliche Anerkennung und kann ihnen neue berufliche Perspektiven eröffnen“, erklärte Gutermuth beim gemeinsamen Rückblick.