Michael Memmel Als die beiden Bamberger SPD-Kreisverbände für den 2. Februar am Neujahrsempfang (es ist noch lange nicht der letzte!) einluden, war noch unk...
Michael Memmel
Als die beiden Bamberger SPD-Kreisverbände für den 2. Februar am Neujahrsempfang (es ist noch lange nicht der letzte!) einluden, war noch unklar, welcher "Sozi" die "Mutti der Nation" bei der Bundestagswahl aus den Angeln heben soll. Warum sich nicht einfach den perfekten Kanzlerkandidaten backen? Und so bestellten sich die Roten um MdB Schwarz einen Bäcker als Gastredner: Thomas Zimmer, seines Zeichens auch Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken.
Nun musste beim Empfang tatsächlich kein Merkel-Herausforderer-Teig mehr angerührt werden, denn mit Martin Schulz hatten die Sozialdemokraten ihren "Obermeister" für die Wahl inzwischen gefunden. Die SPD erhoffte sich von Zimmer trotzdem Tipps für einen handwerklich guten Wahlkampf, musste aber zunächst ein paar Hammerschläge verkraften. Den Appell für einen "Pakt für berufliche Bildung" (Zimmer: "Wir brauchen Akademiker, aber wir brauchen auch junge Menschen, die beruflich arbeiten wollen.") zum Beispiel oder die harsche Kritik am Gewährleistungsrecht.
Für den Kampf um die Wählergunst wünschte der Kammer-Präsident am Ende "alles erdenklich Gute" - nicht ohne augenzwinkernd hinzuzufügen: "Das sag' ich aber bei allen anderen auch!" Und er lieh der SPD das Motto der aktuellen Image-Kampagne des Deutschen Handwerks als Leitspruch: #einfachmachen. Als Bäcker hätte er noch davor warnen können, den Kandidaten nicht durch fortwährende, glühende Liebesbekundungen zu verbrennen. Aber diese Gefahr besteht bei den Genossen wohl ohnehin nicht auf Dauer.