Aus- und Weiterbildung als Gebot der Stunde

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Historisch niedrige Arbeitslosenquote, Fachkräfte gewinnen und fördern: Darüber haben Landrat Alexander Tritthart (CSU), der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, Thomas Dippo...

Historisch niedrige Arbeitslosenquote, Fachkräfte gewinnen und fördern: Darüber haben Landrat Alexander Tritthart (CSU), der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Fürth, Thomas Dippold, und Vertreter diverser Unternehmen beim jährlichen Wirtschaftsgespräch des Landkreises im Adelsdorfer Landhotel "Drei Kronen" gesprochen, wie das Landratsamt mitteilt.

"Mit einer Quote von 1,7 Prozent im Oktober 2018 hat der Kreis ein historisch niedriges Ergebnis erzielt", betonte Landrat Tritthart in seiner Rede und freute sich über Platz vier bundesweit. Die guten Ergebnisse des Focus-Regionen-Rankings 2018 würden dies unterstreichen. Dort erreichte Erlangen-Höchstadt bundesweit Platz 4 insgesamt und Rang 8 in der Kategorie "Wachstum und Jobs".

Neben Lob waren auch kritische Töne zu hören. Dippold warnte, dass es in Zukunft noch schwieriger werde, Fachkräfte zu gewinnen. Zu September 2018 gab es 762 Ausbildungsstellen. 2017 waren es 646 (+18 Prozent). Demgegenüber standen 840 Bewerber (2017) und 850 in 2018 (+1,2 Prozent). Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen bei jungen Männern zählen Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker und Mechatroniker. Bei jungen Frauen finden sich Industriekauffrau, medizinische Fachangestellte und Kauffrau für Büromanagement ganz oben auf der Skala.

Agentur für Arbeit hilft

Interessant für Tritthart: Die Ausbildung zur Verwaltungs-fachangestellten in der Kommunalverwaltung erreichte im Beliebtheitsranking der Frauen Platz 5. Dippold mahnte ebenfalls an, das vorhandene Potenzial besser auszuschöpfen. "Aus- und Weiterbildung ist das Gebot der Stunde", sagte er. Die Agentur für Arbeit könne dabei helfen. Beratung, Ausbildungsförderung, Eingliederungszuschüsse und berufliche Weiterbildung seien einige Möglichkeiten.

2019 kommen voraussichtlich weitere hinzu: Das Qualifizierungschancengesetz erweitert die Fördermöglichkeiten von Beschäftigten und das Teilhabechancengesetz fördert die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.

Als Beispiel für die Leistungen der Agentur für Arbeitnehmer berichtete Dippold von einem Mittelschüler, der nach der Schulzeit ein halbes Jahr lang eine "berufsvorbereitende Maßnahme" absolvierte. Nach kurzer Zeit bekam er über eine "Einstiegsqualifizierung" (EQ) einen Ausbildungsplatz als Maurer.

Während der Ausbildung bekommt der Jugendliche "ausbildungsbegleitende Hilfen" wie kostenlose Nachhilfe in Fachtheorie und einen Sprachkurs. "Der junge Mann ist auf dem Weg zu einem anerkannten Berufsabschluss und kann seine Zukunft als Fachkraft gestalten. Der Arbeitgeber kann seine Nachwuchskraft im eigenen Betrieb ausbilden und so für eine wertvolle Fachkraft im Betrieb sorgen - eine Win-Win-Situation für alle", resümierte Thomas Dippold. red