Aufseß installiert UV-Anlage, um Keime im Trinkwasser abzutöten

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Ein erneuter Fund von coliformen Keimen im Trinkwasser der Gemeinde Aufseß war für Bürgermeister Ludwig Bäuerlein (CSU) ein Schock. Dies gestand er bei der ...

Ein erneuter Fund von coliformen Keimen im Trinkwasser der Gemeinde Aufseß war für Bürgermeister Ludwig Bäuerlein (CSU) ein Schock. Dies gestand er bei der mit 52 Bürgern äußerst gut besuchten Bürgerversammlung im Brauereigasthof Stadter in Sachsendorf ein.
Bäuerlein konnte aber auch mit einer Überraschung aufwarten. Bis Anfang Dezember, so schätzt er, soll das Trinkwasser wieder keimfrei sein. Denn die Gemeinde hat auf die Schnelle eine zwar gebrauchte, aber neuwertige Ultrafiltrationsanlage erworben, die durch Bestrahlung mit UV-Licht mögliche Keime im Wasser abtötet. Um diese UV-Anlage installieren zu können, ist zehn Meter vom 55 Meter tiefen Tiefbrunnen weg noch der Bau eines kleinen Gebäudes in der Größe von 5,50 Meter auf drei Meter erforderlich.
Einige Bäume dort wurde bereits gefällt und Bäuerlein geht nun davon aus, dass das Gebäude für die oberirdische UV-Anlage sehr schnell stehen wird. "Wenn die UV-Anlage eingebaut ist, dann ist die Chlorung und das Abkochung des Trinkwassers nicht mehr erforderlich", erklärte Bäuerlein, der sich selbst als Pressesprecher in Sachen Trinkwasserversorgung bezeichnete. Mit den Fachbehörden stehe man ständig in engem Kontakt.
Bäuerlein vermutet nach wie vor eine Einspülung der Fäkalkeime nach starken Regenfällen. Er räumte aber ein, dass man die genaue Ursache nicht kenne. Möglich wäre auch, dass Wurzeln in den Brunnen eingewachsen sind. Einige der Wurzeln wurden inzwischen schon abgefräst.
"Wir werden den Brunnen für die Zukunft aber entsprechend ertüchtigen müssen", führte Bäuerlein aus. Er schätzt, dass die UV-Anlage samt Gebäude zwischen 20 000 und 30 000 Euro kosten wird. Er hofft aber auch noch, dass er dies in die Förderung des zweiten Standbeins mit der Aufseß-Gruppe (Wasserversorgung) bekommt.
Zur aktuellen Chlorung erklärte der Rathauschef, dass die Chlorkonzentration sehr gering sei. "In einem Schwimmbad nimmt man die zigfache Menge Chlor zu sich", stellte Bäuerlein fest.
Bäuerlein verteidigte den Notverbund als zweites Standbein mit der Aufseß-Gruppe und der Muggendorfer Wasserversorgung. Denn das Aufseßer Wasser sei mit dem der Aufseß-Gruppe zum einen besser mischbar als mit dem der Jura-Gruppe, und zum anderen sei der Verbund mit der Aufseß-Gruppe die günstigere Variante für die Gemeinde Aufseß, da man ohne Pumpe auskommt, um Wasser von der Aufseß-Gruppe zu erhalten.
Außerdem habe das Aufseßer Trinkwasser aktuell nur einen Nitratgehalt von 20 Milligramm pro Liter. Bis spätestens Ende November werde man in die Ausschreibung für den Notverbund mit der Aufseß-Gruppe gehen können. Wenn alles klappt, ist die Verbindungsleitung über Hochstahl und Zochenreuth bis Mitte nächsten Jahres hergestellt. Mit 940 000 Euro ist diese Verbindungsleitung mit der Aufseß-Gruppe veranschlagt. tw