Auf den Tellern der Patienten fehlen die Vitamine

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Das Patienten-Abendbrot im Klinikum Coburg am 14. (Bild rechts) und am 16. August
Das Patienten-Abendbrot im Klinikum Coburg am 14. (Bild rechts) und am 16. August
Eberhard Irmer

Folgender offener Brief an die Geschäftsführung der Klinikum Coburg GmbH zum Thema "Ernährungskonzept des Klinikums für die Patienten" erreichte die Redaktion des Coburger Tageblatts: Sehr geehrte Her...

Folgender offener Brief an die Geschäftsführung der Klinikum Coburg GmbH zum Thema "Ernährungskonzept des Klinikums für die Patienten" erreichte die Redaktion des Coburger Tageblatts:

Sehr geehrte Herren Geschäftsführer Alexander Schmidtke, Michael Musick und Robert Wieland,

seit Urzeiten weiß man, dass Vitamine wichtige Bausteine sind für Gesunde wie für Genesende, besonders auch für diejenigen, die in Krankenhäusern liegen.

Für alle, die dies noch nicht wussten, erinnert das Fachblatt "Management & Krankenhaus" in seiner aktuellen Ausgabe 7/8 - 2021 daran und publiziert hierzu eine erfolgreiche Studie in den Paracelsiuskliniken.

Warum schreibe ich Ihnen das? Weil ich vermute, dass Sie zu jenen Personen gehören, die es noch nicht wissen und dennoch Verantwortung tragen, an sich schon ein Unding.

Ich möchte mich jedoch nicht beim zitierten Artikel aufhalten, sondern eine eigene Erfahrung schildern:

Ich lag vom 10. bis 17. August im Klinikum Coburg stationär. Während dieser Zeit bekam ich Normalkost auf insgesamt 21 Frühstücks-, Mittags- oder Abendtellern. Aber auf nicht einem dieser Teller lag einmal eine frische Tomate, eine Karotte, eine Kiwi, eine Mandarine, ein Apfel, eine Weintraube, eine Kirsche oder ein frischer Salat. Meine Bettnachbarn sahen es auf ihren Tellern ebenso.

Ich hatte mich erkundigt, an einem Versäumnis der Essensausgabe hatte es nicht gelegen.

Nur ein einziges Mal lag auf meinem Mittagstablett eine kleine Birne. Sie war schon etwas angewelkt, hatte kaum Saft und stammte wohl aus dem Sortiment "Straßenobst" der Vorjahresernte.

Die beiden Fotos, an verschiedenen Tagen aufgenommen, zeigen die ganze Dürftigkeit der Mahlzeiten, aber auch ihre ganze Monotonie.

Übrigens: Ich lag als Privatpatient auf der Station, das heißt, mein Aufenthalt wird besonders üppig abgerechnet.

Mit großem Interesse erwarte ich Ihr Ernährungskonzept erläutert und verbleibe bis dahin mit freundlichen Grüßen

Eberhard Irmer

Grub am Forst