Auf den Spuren alter Kulmbacher

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Erich Olbrich verstand es erneut, seine Zuhörer mit Geschichten und Anekdoten zu begeistern. Foto: Uschi Prawitz
Erich Olbrich verstand es erneut, seine Zuhörer mit Geschichten und Anekdoten zu begeistern. Foto: Uschi Prawitz

Zum letzten Mal in dieser Saison gab es eine "Entdeckertour" mit Erich Olbrich durch die Bierstadt - entsprechend zahlreich war die Resonanz. "Es freut mich...

Zum letzten Mal in dieser Saison gab es eine "Entdeckertour" mit Erich Olbrich durch die Bierstadt - entsprechend zahlreich war die Resonanz. "Es freut mich, dass so viele gekommen sind", sagte der Stadtführer. Vom Marktplatz durch die Langgasse führte die Tour, dort erfuhr man beispielsweise Wissenswertes über den Wittelsbacher Saalbau, der einst dort stand, wo heute das Kaufhaus Woolworth ansässig ist. "Der alte Bau wurde 1968 abgerissen, weil die Kulmbacher auch den Fortschritt wollten", sagte Erich Olbrich. In Bayreuth gab es schon Kaufhäuser aus Beton, da wollte Kulmbach nicht hinterherhinken. Einst waren in dem alten Wittelsbacher Saalbau das Spruchkammerbüro untergebracht, oder die Anwaltkanzlei von Thomas Gottschalks Vater, und auch das Reisebüro Schaffranek hatte hier seine Anfänge.
Weiter ging es durch die Langgasse zum einzigen Haus in Kulmbach, das drei Hausnummern hat, und kurz darauf landete der Tross im ehemaligen Stadtgraben. "Denn alles hier auf der Höhe der Feuerwache und des Stadtarchivs war der ehemalige Stadtgraben, der bei Bedarf auch geflutet werden konnte." Am Holzmarkt erklärte Erich Olbrich, dass sich auf dem Gelände der Kulmbacher Bank einst ein Augustinerkloster befand nebst zugehörigem Friedhof. "Daher auch die Klostergasse, die auf das Kloster zuführte." Hier berichtete er auch über den Zinsfelder, dem der Zinsfelderbrunnen gewidmet ist, und der im 30-jährigen Krieg einst die Stadtfahne und damit die Ehre der Stadt Kulmbach gerettet hatte.
Dass das Stadtbild damals am Kressenstein ganz anders aussah, ist klar, dort gab es die Klostermühle und das Haus von Hermann Kress, nach dem die Straße dann auch benannt wurde. Apropos Neubebauung: Dort, wo heute das Parkhaus Basteigasse steht, war früher die Brauerei Pöhlmann ansässig. "Und beim Bau des Parkhauses wunderte man sich, wieso für die Pfeiler so viel Beton in den Boden floss", sagte Erich Olbrich mit einem Augenzwinkern. Kein Wunder: Befanden sich doch darunter die alten Bierkeller der Brauerei. Die Entdeckertour endete am späteren Nachmittag auf dem alten Friedhof in Kulmbach.
Erich Olbrich freut sich schon auf die nächste Saison - denn dann will er auch den wetterbedingt ausgefallenen Termin mit den Büttnern nachholen.