Das Internet ist kein gottloser Ort. Auf zahlreichen Webseiten tauschen sich Gläubige miteinander aus und schreiben über Gott und die Welt. Eine App macht das Beten sogar smartphonetauglich. Diese Bot...
Das Internet ist kein gottloser Ort. Auf zahlreichen Webseiten tauschen sich Gläubige miteinander aus und schreiben über Gott und die Welt. Eine App macht das Beten sogar smartphonetauglich. Diese Botschaft vermittelte Erzbischof Ludwig Schick am Freitag bei der Firmung von 22 Jugendlichen aus den Pfarreien
Marktzeuln, Hochstadt und Schwürbitz in der Pfarrkirche St. Michael.
Bei der Predigt, die der Bischof zwischen den Bankreihen vor dem Altar hielt, kramte er ein Smartphone unter den liturgischen Gewändern hervor. "Seht, wie ich mein Handy programmiert habe", sagte er und zeigte das Display den erstaunten Firmlingen. Viele Apps hatte der geistliche Herr geladen. Schick erinnerte an die Angelus-Gebete von Papst Franziskus und wies auf die App "Click to pray" hin. "Auch Ihr könnt euer Smartphone dafür nutzen", ermunterte er die Jugendlichen.
Die Firmung solle als Gabe der Kraft des Heiligen Geistes an den Gläubigen verstanden werden, so der Erzbischof in seiner Predigt. "Wir brauchen in dieser Welt viele gute Geister. Wenn ihr euch von guten Geistern leiten lasst, dann könnt ihr der Zukunft beruhigt entgegensehen, in guten und in schlechten Zeiten", sagte er. Der Geist wirke wie ein Navisystem, wie ein Motor und wie eine Ampel. Alle wünschten sich Grün, aber dann komme es unweigerlich zum Crash. Daher müsse die Ampel auch auf Rot schalten, damit man innehalte und Kräfte sammele. Das Navisystem zeige uns, was gut und böse ist, ob wir auf dem guten Weg oder auf dem Holzweg sind.
"Ihr habt euch entschieden, als erwachsene Christen zu leben", betonte der Erzbischof. Die Firmlinge bezeugten das mit dem Glaubensbekenntnis. Dann segnete er sie.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Edeltraud Holhut überreichte ein Geschenk. Im Gottesdienst wirkten mit: der Ruhestandsgeistliche Wolfgang Scherbel, Pfarrer Diter Glaeser und Pastoralreferent Johannes Haaf. Die Neugefirmten, acht aus Hochstadt, fünf aus Marktzeuln, sechs aus Schwürbitz und drei aus Neuensee, hatten sich etwa ein halbes Jahr in vielen Treffen auf das Sakrament der Firmung vorbereitet. Im Gottesdienst bekannten die jungen Christen ihren Glauben und sprachen die Kyrie und Fürbitten. Der Pfarrgemeinderat hatte die Kirche mit einer Vielzahl von weißen Papier-Tauben geschmückt zum Zeichen, dass sich der Heilige Geist aus himmlischen Sphären wie eine weiße Taube auf die Menschen herablasse.
Bei einem Stehempfang im Pfarrheim Marktzeuln konnten sich die Neugefirmten und ihre Angehörigen mit dem Erzbischof ausgiebig unterhalten.
awe