Arbeitsmarkt trotzt Corona

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Eine Kfz-Mechanikerin wechselt in einer Werkstatt die Bremsscheibe eines Autos. Marijan Murat, dpa
Eine Kfz-Mechanikerin wechselt in einer Werkstatt die Bremsscheibe eines Autos. Marijan Murat, dpa

Die Folgen der Pandemie waren im Landkreis Kulmbach bisher weitaus geringer als befürchtet.

Der Kulmbacher Arbeitsmarkt trotzt der Corona-Pandemie! Das war die wichtigste Botschaft, die der Leiter des Jobcenters Kulmbach, Norbert Hallhuber, den Mitgliedern des Kreisausschusses wenige Tage vor Weihnachten verkündete.

Hallhuber sprach von einer insgesamt erfreulichen Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Kulmbach. So zeige sich die Struktur des Arbeitsmarktes bisher weitgehend resistent gegen die Folgen der Corona-Krise. Die Arbeitslosenquote habe im November dieses Jahres bei 3,5 Prozent gelegen, was gegenüber dem bisherigen niedrigsten Wert von 3,0 im Herbst letzten Jahres zwar einen leichten Anstieg bedeute, im langjährigen Vergleich aber noch immer einen der niedrigsten November-Werte überhaupt darstelle. Hallhuber: "Mit diesem Wert liegt der Landkreis Kulmbach auch erstmals im oberfränkischen Vergleich auf Platz 4 im vorderen Mittelfeld. Dies ist sicher ein bemerkenswertes Ergebnis, auch wenn Prognosen für 2021 durchaus schwierige Zeiten auf dem Arbeitsmarkt erkennen lassen."

Im November Vorjahresniveau

Erfreulich ist auch die Entwicklung der Fallzahlen im Bereich des Jobcenters bei der Grundsicherung für Arbeitssuchende. Diese Zahlen lagen zu Beginn des Jahres 2020 deutlich unter denen des Vorjahres. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie ergab sich dann in den Monaten April bis Juni kurzfristig ein relativ deutlicher Anstieg, der in den Folgemonaten aber sehr rasch abgebaut werden konnte. Im November 2020 wurde bereits das Niveau des Vorjahres wieder erreicht. Insgesamt seien die bisherigen Corona-Folgen für den Arbeitsmarkt in Kulmbach weitaus geringer gewesen als zu befürchten war, sagte Hallhuber.

Landrat Klaus Peter Söllner (FW) zeigte sich sehr beeindruckt von der stabilen Beschäftigung im Landkreis, und das trotz der immensen Herausforderungen für die Wirtschaft: "Der vorhandene Branchenmix und die Struktur unserer heimischen Wirtschaft haben sich in der derzeitigen Krisensituation als sehr positiv erwiesen."

Söllner verwies auch darauf, dass in den letzten Jahren ein kontinuierlicher Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen verzeichnet worden sei. So habe die Anzahl der Arbeitsplätze zu Beginn des Jahres 28 148 nach 27 704 im Jahr zuvor betragen. Damit sei diese Zahl im Landkreis um 444 Beschäftigte gestiegen, was einem Zuwachs von 1,6 Prozent entspreche. Das Arbeitsplatzangebot sei damit seit dem Tiefstand im Jahr 2005 um insgesamt 5027 Arbeitsplätze und somit um 21,7 Prozent gewachsen. Diese Entwicklung dürfte allerdings im Jahresverlauf 2021 nicht fortzusetzen sein, denn die Pandemie stelle viele der Branchen im Landkreis vor riesige Probleme.

Eine Reihe von Zuschüssen

Für die Auszahlung der im Haushalt eingeplanten Kreiszuschüsse für den Brand- und Katastrophenschutz sowie an den Nordbayerischen Musikbund und den Sängerkreis Bayreuth in einer Höhe von insgesamt 216 750 Euro gab der Kreisausschuss grünes Licht. Der Investitionszuschuss für die Errichtung des Logistikzentrums "Katastrophenschutzhilfe" des BRK-Kreisverbandes Kulmbach mit 100 000 Euro bildete dabei den größten "Brocken". Für die Beschaffung eines Tanklöschfahr-zeugs TLF 4000 erhält die Feuerwehr Marktleugast wegen ihrer überörtlichen Bedeutung einen Kreiszuschuss von 90 000 Euro und die Feuerwehr Kulmbach für die Beschaffung eines Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuges (HLF 10) einen Zuschuss von 20 750 Euro. Zur Förderung für kulturelle Maßnahmen wird dem Nordbayerischen Musikbund mit dem Kreisverband Kulmbach ein Zuschuss von 3000 Euro zur Jungmusikerausbildung gewährt, und der Sängerkreis Bayreuth erhält 3000 Euro zur Unterstützung der Gesangvereine im Landkreis Kulmbach.

Wie Kreiskämmerer Dippold aufzeigte, war der Landkreis Kulmbach auch im vergangenen Jahr an der Flugplatz-GmbH Kulmbach-Kronach sowie der Langheimer Amtshof-Sanierungs- und Verwaltungs-GmbH Kulmbach beteiligt.

Als Gesellschafter hat der Landkreis Kulmbach im Jahr 2019 der Flugplatz-GmbH einen Kapitalzuschuss von 15 020 Euro gewährt und sich mit knapp 80 000 Euro am Jahresverlust der Langheimer Amtshof-Sanierungs- und Verwaltungs-GmbH Kulmbach beteiligt.