Das Altenkunstadter Gremium gibt grünes Licht für neue Bestattungsmöglichkeiten.
Die Bestattungskultur befindet sich im Wandel. Große Gräber und Gruften kommen aus der Mode. Urnenstelen, Urnengemeinschaftsanlagen und anonyme Grabfelder laufen ihnen den Rang ab. Bei den Urnen wiederum geht der Trend hin zu kompostierbaren Urnen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Stärke oder Naturfaser. Auch auf dem Altenkunstadter Gottesacker werden die Trends Einzug halten.
Der Bauausschuss gab in seiner Sitzung am Dienstagabend grünes Licht für neue Bestattungsmöglichkeiten. Nach einem Ortstermin des Bauausschusses im Herbst vergangenen Jahres hatte man Kreisfachberater Michael Stromer damit beauftragt, ein Konzept dafür zu erarbeiten. Für die bedarfsweise Erweiterung der vorhanden Urnenwände und Urnenstelen empfiehlt der Experte den Bereich entlang des Zaunes am Nordrand der Begräbnisstätte. "Es ergibt sich eine einheitliche Klammer für den Nord-West-Rand des Friedhofes", schreibt Stromer in seiner Expertise.
Eine ganz neue Bestattungsform ist die Urnengemeinschaftsanlage in Erdbestattung, wie es sie im Landkreis Lichtenfels bereits in Redwitz gibt. Dafür bietet sich nach Ansicht des Fachmanns der leere Rasenstreifen unterhalb des Pavillons an. Beginnend im Westen könnten je nach Bedarf weitere Gemeinschaftsanlagen hinzukommen. Eine Gemeinschaftsanlage besteht jeweils aus einer Stele mit einheitlichen Namensschildern und einem in die Erde eingelassenen Betonring. "Die Stelen sollten analog zur den Grabsteinen im übrigen Friedhof in einer Reihe geordnet stehen, um ein ruhiges Gesamtbild zu erreichen", empfiehlt Stromer.
Im Nordosten des Friedhofes wird ein anonymes Gräberfeld entstehen, auf dem sowohl Sarg- als auch Urnenbestattung möglich sein sollen. Ein Gedenkstein ohne Namen markiert den Bereich. Hier und bei der Urnengemeinschaftsanlage in Erdbestattung sollen die biologisch abbaubaren Urnen zum Einsatz kommen.
Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) teilte mit, dass der alte Teil des Friedhofes neu geordnet und auch die Satzung neu geregelt werde. "Die Angehörigen wünschen sich auch kürzere Laufzeiten", ergänzte Johannes Oppel, Sachbearbeiter im Bauamt der Gemeinde.
Maximilian Deuber von der Freien-Wähler-Gemeinschaft (FWG) regte an, bei der Auswahl der kompostierbaren Urnen auf ein längeres Verfallsdatum zu achten. "Fünf Jahre erscheinen mir etwas sehr kurz. Zehn Jahre sollten es schon sein", sagte er.