Alte Meister erstrahlen im neuen Licht

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von unserer Mitarbeiterin Heike Schülein Kronach — Zur Führung durch die Fränkische Galerie auf der Festung Rosenberg hatte der CSU-Ortsverband Kronach Mitglieder und Kunstinteress...

von unserer Mitarbeiterin Heike Schülein

Kronach — Zur Führung durch die Fränkische Galerie auf der Festung Rosenberg hatte der CSU-Ortsverband Kronach Mitglieder und Kunstinteressierte eingeladen. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von der gelungenen Generalsanierung und den zusätzlichen Exponaten.
Nach der umfassenden Generalsanierung präsentiert sich die Galerie modern und zeitgemäß und lässt die "Alten Meister" in neuem, gerichteten Licht erstrahlen. Dabei trägt die ruhige, unaufdringliche Farbgestaltung der Räume ebenfalls zur Betonung der Werke bei.
Neu ist auch, dass die Galerieführung mit leicht zu transportierenden Aluklappstühlen bequem im Sitzen verfolgt werden kann. In einer guten Stunde erläuterte Museologe Alexander Süß anschaulich und lebendig die Kunst von Gotik bis Renaissance. Vor allem die themenbezogenen Räume und die passende Zusammenstellung der Werke kamen gut an.
Spannende Einblicke in das jeweilige gesellschaftliche Leben werden durch Kunst ermöglicht. Besondere geschichtliche Ereignisse spiegeln sich in Bildern und Skulpturen wider. "Kunst ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist", erläuterte Alexander Süß am Beispiel verschiedener Marienstatuen. Die zunächst eher maskenhaft-nüchterne Auffassung von Madonnen der Romanik wich im Übergang zur Gotik einem individualisierenden, gefühlsbetonenden Stil. Deutlich sichtbar sind auch die böhmischen Einflüsse vom Hofe Kaiser Karls IV. in Prag.
Gerade bei religiösen Motiven haben Farben eine wichtige Bedeutung. Rot steht für das (Opfer-)Blut Christi, Blau für die Unendlichkeit, Wahrheit und Treue, das kostbare Gold für die göttliche Sphäre. Im Raum "Goldener Himmelsglanz" findet man entsprechend wertvolle Exponate, die die Verbindung von Himmel und Erde hervorheben - beispielsweise die beeindruckende Marienkrönung des Imhoff-Epitaphs aus der Nürnberger Augustinerkirche.
Immer wieder sind Spuren Lucas Cranachs und seiner Werkstatt in der Galerie zu finden. Nicht nur anhand der zwölf ausgestellten Originale des großen Meisters im neueingerichteten Cranach-Saal, sondern sie sind auch an dem aus Thüringen stammenden Straußfurter Altar in der Kapelle der Fränkischen Galerie zu finden.
Besonders ging Süß auf einen Höhepunkt der Galerie, das Tafelbild "Christus und die Ehebrecherin", ein. Um 1520 entstanden, ist es sowohl ein zentrales Werk im Schaffen Cranachs als auch der Bildwelt der Reformation. Als frühestes Lehrbild verbildlicht es in leuchtenden Farben Luthers Grundgedanken, der Mensch könne die Erlösung nur durch die Gnade Gottes und nicht durch eigene Verdienste erlangen.
Im 70. Jubiläumsjahr des CSU-Ortsverbands Kronach sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Am Freitag, 22. Mai, lädt die CSU zu einer Stadtführung mit Türmer Thomas ein. Treffpunkt ist um 20.30 Uhr an der Ehrensäule am Melchior-Otto-Platz in der Oberen Stadt. Der Eintritt ist frei. Anschließend ist Gelegenheit, mit Stadträten ins Gespräch zu kommen.