"Alle Neun" Sonnefeld feiern 50-Jähriges mit einem zweifachen Europameister

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Sonnefeld — Unzählige Urkunden, Plaketten und Pokale zeugen vom Leistungswillen und von Erfolgen der verschworenen Gemeinschaft "Alle Neun". Wie Dokumente der Beständigkeit haben s...

Sonnefeld — Unzählige Urkunden, Plaketten und Pokale zeugen vom Leistungswillen und von Erfolgen der verschworenen Gemeinschaft "Alle Neun". Wie Dokumente der Beständigkeit haben sie sich im Laufe der Jahre aneinandergereiht. Schließlich kann der 1. Sportkegelclub schon auf ein halbes Jahrhundert im Umgang mit Kegeln und Kugeln zurückblicken. Das wird morgen, Samstag, ab 19 Uhr im Gasthaus Bauersachs gebührend gefeiert.
Mario Weber war es, der seine Keglerkarriere im Jubiläumsjahr des Clubs eindrucksvoll krönte. Gleich zwei Europameistertitel und damit Goldmedaillen holte er bei den Kegel-Classic Meisterschaften in der Kategorie Gehörloser im slowenischen Celje ins Coburger Land, nach Sonnefeld: einen als Einzelsieger, einen im Team Deutschland. "Wer kann schon behaupten, einen so erfolgreichen Kegler in seiner Gemeinschaft zu haben", fragt der seit 24 Jahren agierende Vorsitzende Stefan Großmann mit Recht.
Angefangen hatte alles am 24. August 1964. Der Unternehmer Oskar Steiner, Chef der Gruber'schen Polstermöbelwerke war es, der die Idee zur sportlichen Betätigung in Verbindung mit der Hobbypflege seiner Mitarbeiter propagierte und über die Jahre als Sponsor förderte. Spontan, eben an jenem 24. August, fanden sich 18 Gleichgesinnte in der damaligen Gastwirtschaft Jung zur Gründung des "Montagskegelclub" zusammen.
Rudi Amend übernahm die Aufgaben des Vorsitzenden. Dieter Büchner wachte über die Kassengeschäfte. Arno Stadler fungierte als Bahnwart. Für den Privatkegelclub stand die Einbahnanlage am Klostergasthof für wöchentliche Trainingsstunden, Freundschaftsspiele und Clubmeisterschaften zur Verfügung.
Der Beitritt zum Sportkeglerverband Coburg Land am 1. Mai 1972 als "1. SKC Alle Neun Sonnefeld" war Voraussetzung für die Teilnahme am Punktspielbetrieb. Gleichzeitig wurde die Zweibahnenanlage im benachbarten Gestungshausen neue sportliche Heimat der inzwischen über 30 Mitglieder. Zunächst mit einer, später mit zwei oder gar drei Mannschaften mischten die Sonnefelder im Kampf um Meisterschaftstitel, Pokale und Klassenerhalt von der Kreis- bis in die Bayernliga kräftig mit.
Mit "wechselnden Erfolgen, mit rasch aufeinander folgenden Auf- und Abstiegen" beschreibt Stefan Großmann die sportliche Entwicklung im Gespräch mit dem Tageblatt. Als Zeichen der Anerkennung ging die Teilnahme von 93 Mannschaften am Wettbewerb um die Jubiläumspokale zum zehnjährigen Bestehen in die Analen ein. In der vom Gemeindebauhof genutzten Domänengarage vereinte die 25-Jahr-Feier Mitglieder und Gäste.
Für den Vorsitzenden Rudi Amend war das ein Signal, sein Amt nach 26-jährigem Wirken in jüngere Hände zu legen. Stefan Großmann erhielt das in der Folge immer wieder bestätigte Vertrauen als Vorsitzender. Gleich als erste Amtshandlung ernannte er im Rahmen der Weihnachtsfeier 1990 Rudi Amend zum Ehrenvorsitzenden. In 50 Jahren Clubgeschichte hat "Alle Neun" somit nur zwei Führungskräfte gebraucht.
In 42 Jahren Punktspielbetrieb nutzten die 1. Mannschaft 13 mal, die 2. Mannschaft neunmal und die 3. Mannschaft viermal erfolgreich Aufstiegschancen. Mit kurzen Unterbrechungen mischt die Erste seit 23 Jahren im Bezirk mit.
Das Sportjahr 2009/10 ging als besonders erfolgreich in die Geschichte ein. Nach der errungenen Meisterschaft in der Bezirksliga B-West stieg die Erste mit den Aktiven Lars Grübel, Bernd Gebhard, Stefan Großmann, Thomas Härting, Stefan Rose, Heiko Rinke und Mario Weber in die Bezirksliga A-West auf. Spielermangel zwang die Vereinsführung ebenfalls zum Saisonende 2009 (bis heute), die dritte Mannschaft vom Spielbetrieb zurückzuziehen. Im Jubiläumsjahr hat der Verein 102 Mitglieder, nicht nur aus Sonnefeld und seinen Ortsteilen - 21 davon als aktive Kegler. oe